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Schlierenzauer am Kulm der Weiteste

In der Qualifikation für das Skifliegen am Kulm sprang der Tiroler auf 209,5 Meter. Auch der Egger Balthasar Schneider ist im Hauptbewerb mit dabei. Schneider im VN-Interview | Splitter | Quali-Bilder 

Die Skiflug-Fans dürfen sich von den Weltcup-Konkurrenzen am Kulm am Wochenende (jeweils 14.00/live ORF 1) Spitzenleistungen erwarten. Skiflug-Weltmeister Gregor Schlierenzauer und Tourneesieger Wolfgang Loitzl bewiesen am Freitag im dritten Durchgang, der Qualifikation, dass sie zurecht als Kandidaten für die vordersten Plätze gehandelt werden. Wiedererstarkt präsentierten sich die zuletzt arg gebeutelten Norweger. Anders Jacobsen landete bei der Tageshöchstweite von 210 Metern.

 

Schlierenzauer benötigte bei seinem Kulm-Debüt zwei Sprünge, um sein Material abzustimmen. Nach 190,5 und 165,0 Metern landete er bei 209,5 Metern und war zufrieden. “Das war ein lässiger Flug, und es sind noch Reserven da”, sagte der 19-Jährige, der bei der Landung Probleme hatte. Die Anlauflänge sei jedoch perfekt bemessen gewesen. “Bis 210 Meter sollte die Jury schon fliegen lassen, denn es soll ja auch eine Show sein.” Im zweiten Durchgang hatte der Tiroler etwas Neues probiert. “Das ist nicht aufgegangen, jetzt bin ich eine Erfahrung reicher, ich habe mein Material gefunden, es geht dahin”, erklärte Schlierenzauer.

Loitzl gelang die Bestätigung, dass er in der aktuellen Topform auch von den Flugschanzen zu den Besten zählt. Im Training hatte er sich mit 188,5 und 186 Meter herangetastet, in der für ihn als Top-10-Springer unerheblichen Qualifikation landete er erst bei seiner persönlichen Kulm-Rekordmarke von 208 Metern, sechs Meter kürzer als der sechs Jahre alte Schanzenrekord von Sven Hannawald. “Das zeichnet mich derzeit aus, dass ich dann gut springe, wenn es um die Wurst geht. Es war ein Genuss und ich habe noch Reserven”, sagte der Lokalmatador.

Vor dem letzten Durchgang habe er “Kleinigkeiten nachjustiert”. Loitzl fuhr mit nicht ganz so tiefer Hocke an, “damit die Kraft beim Absprung dahin geht, wohin sie soll”. Und das klappte perfekt, der fast 29-Jährige flog bis auf drei Meter an seinen persönlichen Rekord heran. “Zur Zeit bin ich ein sehr glücklicher Mensch. Ich versuche es zu genießen, denn ich weiß, dass nach diesem Wochenende der Alltag wieder einkehren wird.” Nach Bischofshofen sei er gesundheitlich etwas angeschlagen gewesen, doch das habe sich gebessert. Und ein Schnupfen bedeute kein Problem.

Martin Koch war nach 200,5 und 193,5 Meter nicht ganz zufrieden. “Es passt für den heutigen Tag, ich habe mir die Schanze angeschaut und getestet. Es gibt noch Potenzial am Tisch und im Flug”, erklärte der Vize-Weltmeister aus Kärnten. Weltcupsieger Thomas Morgenstern gelang mit 202 m im zweiten Durchgang ein weiterer Schritt nach vorne. Seine Kollegen Markus Eggenhofer und Balthasar Schneider schafften die Qualifikation als Fünfter (190 m) bzw. 17. (178) sicher. Bester der Qualifikation war der Franzose Emmanuel Chedal mit 201,5 m.

Mannschaftlich stark präsentierten sich die zuletzt arg zerzausten Norweger, die zum Teil die Tournee vorzeitig verlassen hatten. “Wir haben gewusst, dass es auf der Flugschanze besser gehen wird”, sagte der zweifache Ex-Weltmeister Roar Ljökelsöy, der 2006 am Kulm auch mit dem Team triumphiert hatte. Er landete dreimal jenseits der 190-m-Marke. Weltcup-Spitzenreiter Simon Ammann gelang im ersten Durchgang mit 203,5 Meter der weiteste Flug des Feldes, danach kam er mit jeweils kürzerem Anlauf als die Konkurrenten auf 198,5 und 197,5 Meter.

 

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