Schlechtes AK-Zeugnis für vegane und vegetarische Wurst
Entsprechend hoch ist der Kaloriengehalt. Drei getestete Würste enthielten zudem Palmöl, das oft aus Monokulturen stammt und für einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren sorgt.
Keine Grundzutaten geregelt
Die Konsumentenschützer haben sieben im Handel erhältliche Wurstersatzprodukte anhand der Zutatenlisten und Nährwertangaben getestet. Während die Grundzutaten bei Fleisch- und Wurstwaren klar im Lebensmittelkodex geregelt sind – Fleisch (vorwiegend Rind und Schwein), Wasser, Schweinespeck, Gewürze und Hilfsstoffe wie Pökelsalz und bei bestimmten Würsten auch Kartoffelstärke beziehungsweise Mehl – ist das bei den Imitaten nicht der Fall.
Hauptzutat der industriell verarbeiteten Lebensmittel ist Wasser gefolgt von Palmfett oder anderen Pflanzenfetten, Weizen-, Erbsen- oder Sojaeiweiß, heißt es. Damit diese Mischung nach Extrawurst oder Leberkäse schmeckt, muss mit viel Lebensmitteltechnologie und einer Menge Zusatzstoffen nachgebessert werden. In herkömmlichen Wurstwaren wird hingegen immer öfter auf Geschmacksverstärker und Hefeextrakte verzichtet.
Kritisch zu bewerten
Drei von fünf fleischlosen Extrawurstsorten enthalten Palmfett. Palmöl oder Kokosöl sowie Sojaeiweiß stammen oft aus Monokulturen mit weiten Transportwegen, was unter ökologischen Gesichtspunkten durchaus kritisch zu bewerten sei. Für die Palmölplantagen wird etwa oft Regenwaldfläche abgeholzt. Das zerstöre den Lebensraum unzähliger Tierarten und beschleunige den Klimawandel, so die AK.
Zudem weisen mehr als die Hälfte der Testprodukte durch das Palm- oder Kokosfett einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren auf. Diese stehen in Verdacht, bei übermäßigem Verzehr das Risiko für Fettstoffwechselerkrankungen, Herzinfarkt und Schlaganfall zu erhöhen. Auch beim Salz wird nicht gespart, bei vier Wurstsorten ist mit 100 Gramm fast die Hälfte des Tagesbedarfs ausgeschöpft. (APA)
