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Schlechte Deutschkenntnisse

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Knapp 9.000 Taferlklassler des kommenden Schuljahrs haben bei der Schuleinschreibung so schlecht Deutsch gesprochen, dass sie dem Unterricht vermutlich nicht folgen können.

Je nach Bundesland sind das zwischen sieben und 17 Prozent der Schulanfänger (österreichweit elf Prozent), wie ein APA-Rundruf in den Landesschulräten zeigt.

Diese Kinder haben so genannte „Sprachtickets“ für zusätzliche Fördermaßnahmen erhalten, die sie im Kindergarten abgeben konnten. Die meisten haben davon auch Gebrauch gemacht, laut Bildungsministerium wurden mehr als 8.000 Tickets eingelöst.

Die meisten Schüler mit Sprachproblemen gibt es erwartungsgemäß in Wien. In der Bundeshauptstadt brauchen rund 17 Prozent der im kommenden Schuljahr erwarteten rund 15.000 Taferlklassler die sprachliche Frühförderung: insgesamt wurden 2.518 Sprachtickets ausgegeben. Dabei zeigten sich deutliche Bezirksunterschiede – in Margareten erhielten 43 Prozent der Schulneulinge des kommenden Unterrichtsjahrs ein Sprachticket, in Ottakring 30 Prozent und in Wieden 28 Prozent. In der Inneren Stadt waren es dagegen vier Prozent, in der Josefstadt und in Hietzing sechs Prozent.

In Vorarlberg wurde bei rund 13 Prozent der nächstjährigen Erstklassler (570 Sprachtickets ausgestellt) dieser hohe Förderbedarf festgestellt, in Niederösterreich (rund 1.800 Tickets) und Salzburg (614) je elf Prozent, in Oberösterreich rund zehn Prozent (1.546), in Tirol neun Prozent (691) sowie in der Steiermark (850) und dem Burgenland (174) je sieben Prozent. Kärnten hat nicht flächendeckend, sondern nur in einigen Bezirken an der mit den Sprachtickets verbundenen vorgezogenen Schuleinschreibung teilgenommen.

Im Zuge der heuer – je nach Bundesland – um einige Monate vorverlegten Schuleinschreibung musste der jeweilige Volksschuldirektor u.a. die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder feststellen. Wenn das Kind dem Unterricht voraussichtlich nicht folgen konnte, empfahl der Schulleiter entsprechende spezielle Fördermaßnahmen, die im Kindergarten erfolgten und 120 Stunden umfassten. Die Eltern erhielten dafür ein „Sprachticket“, das im Kindergarten abgegeben werden konnte. Dieser wiederum kann das Ticket mit dem Erhalter (Gemeinde) abrechnen. Der Bund fördert dies mit 80 Euro pro Kind, also insgesamt rund 640.000 Euro.

Die ausgegebenen Tickets sind in den meisten Bundesländern praktisch flächendeckend in Anspruch genommen worden. Einzig in Tirol waren es etwas weniger, in der Steiermark und in Oberösterreich verfügte man über keine Zahlen über die Inanspruchnahme.

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