AA

Schilchegger hört auf

Heinz Schilchegger beendet mit 30 Jahren seine Ski-Karriere, Michaela Dorfmeister startet hingegen mit 31 Jahren und neuen Ski nochmals voll durch.

Während der Salzburger Technik-Spezialist Samstagabend in Obertauern seine Saisonfeier mit der Rücktrittserklärung verband, gab die Super-G-Weltmeisterin aus Niederösterreich bei ihrem traditionellen Fanclub-Fest in Neusiedl bekannt, dass sie noch ein Jahr anhängt. Außerdem wird Dorfmeister nach acht Jahren bei Blizzard künftig Atomic-Ski anschnallen.

Atomic will bekanntlich auch bei den Damen ein starkes Weltcup-Team haben und verfügt mit Dorfmeister nun auch im Speed-Bereich über eine Weltklassefahrerin. Dass sie nun Teamkollegin von Hermann Maier, Stephan Eberharter (?), Michael Walchhofer, Daron Rahlves und Co wird, findet Dorfmeister „beruhigend“. „Atomic hatte immer schon sehr schnelle Ski und zuletzt immer wieder Seriensiege in den schnellen Disziplinen eingefahren. Es tut gut zu wissen, dass ich nun die gleichen Beläge wie Hermann und Steff fahre“, so die in Wien geborene Niederösterreicherin.

Auf die höchst erfolgreichen Blizzard-Jahre blickt Dorfmeister dankbar zurück, sie hat alle ihre 16 Weltcup-Siege auf dieser Marke gefeiert. Zudem wurde sie 2001 in St. Anton Abfahrts-Weltmeisterin und holte 1999 in Vail zwei WM-Medaillen. 2002 wurde sie Weltcup-Gesamtsiegerin, 1998 in Nagano Olympia-Zweite im Super G. „Ich weiß, was ich Blizzard zu verdanken habe, aber irgendwann geht alles zu Ende. Ich suche nochmals eine Herausforderung und ein Tapetenwechsel tut mir sicher gut“, ist Dorfmeister überzeugt.

Obwohl sie nun bei der WM 2005 in Bormio ihren Super-G-Titel verteidigen wird, hat sich Dorfmeister noch keine konkreten Saisonziele gesetzt. „Dazu war einfach noch zu wenig Zeit.“ Bekannt sind hingegen die Urlaubspläne. Am Montag geht es zusammen mit Freund Andreas für zwei Wochen nach Sri Lanka.

Heinz Schilchegger

Schilchegger fuhr 1996 gleich bei seinem ersten Weltcup-Rennen in Kvitfjell als 19. in die Punkteränge und schaffte auch seinen ersten Podiumsplatz 1999 in der Sierra Nevada im Riesentorlauf (3.). Die größten Erfolge verzeichnete der Salzburger aber im Slalom. In der Saison 2000/2001 feierte er in Park City nicht nur seinen ersten (und einzigen) Weltcupsieg sondern holte auch drei zweite Plätze in dieser Disziplin, was ihm am Ende hinter Benni Raich auch Rang zwei in der Slalom-Disziplinenwertung brachte.

Es war die mit Abstand erfolgreichste Saison von Schilchegger, denn sechs seiner insgesamt elf Podiumsplätze fuhr er in diesem Jahr heraus und war damit auch in der Weltcup-Gesamtwertung als Sechster so gut wie nachher nie wieder.

Schon im Dezember darauf machte eine schwere Knieverletzung in Val d’Isere alle weiteren Hoffnungen zunichte. Der Salzburger musste drei Monate auf Krücken gehen und schaffte nach seinem Comeback nur noch zwei Mal den Sprung aufs Weltcup-Podest. Die Karriere beendet er aber doch nicht medaillenlos. Erst vor kurzem holte er bei der Tiefschnee-WM in Kanada Silber.

  • VIENNA.AT
  • Sport
  • Schilchegger hört auf
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.