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Schifffahrt und Fische in Gefahr

Dem Rhein sei Dank, dass die Situation für die Fischerei in unserem Bereich noch nicht so dramatisch ist, wie sie sich im Untersee darstellt.

Dort haben niedriger Wasserstand und vor allem die Wassertemperatur der Fischfauna bereits erhebliche Schäden zugefügt. Nach dem Aalsterben, das im Bodensee zu beobachten war, warnen Experten, dass jetzt auch andere Fischarten in Gefahr kommen. „Vor allem Forellen und Lachse sind durch die bereits grenzwertigen Bedingungen bedroht“, so Michael Schramm vom Verband für Fischerei und Gewässerschutz in Stuttgart.


Wassertemperaturen

Für Forellen sind Wassertemperaturen um 25 Grad tödlich, ab 20 Grad stellen sie die Nahrungsaufnahme ein. Dass es im Bodensee, dessen Temperatur mit rund 26 Grad angegeben wird, nicht bereits zu einem Massenforellensterben gekommen ist, liegt an den Messnormen.

Die Wassertemperaturen werden nach allgemeingültigen Regeln in einem Meter Tiefe gemessen. Selbst wenn dort 26 und mehr Grad gemessen werden, ist es in tieferen Schichten noch deutlich kühler und auch Forellen fühlen sich dort (noch) wohl.

Vor allem der Rhein sorgt dafür, dass es im Obersee ausreichend Zufuhr von frischem, sauerstoffreichen Wasser gibt, das die Gefahr für die Fischfauna derzeit nicht akut ist.


Am „Allzeitrekord“

Neben den Fischen ist auch die Schifffahrt vom gegenwärtigen Niedrigwasser betroffen. Der Pegel bewegt sich seit Ende März auf einem Niveau, das unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Seit fast 140 Jahren werden Aufzeichnungen geführt. Momentan erreicht der Pegelstand fast die „Minimumlinie“, die für Mitte August ziemlich genau bei 3 m liegt. Derzeit werden in Bregenz noch 3,10 m gemessen, Tendenz fallend.

Das hat erste Auswirkungen auf die Schifffahrt, Kursschiffe legen in Bad Schachen nicht mehr an, die ÖBB haben ihre Ausflugsfahrten auf dem Alten Rhein ebenfalls gestrichen. Probleme gibt es in zahlreichen weiteren Häfen für Rollstuhlfahrer.


Noch glimpflich

Die Bodenseeschifffahrt kommt damit noch glimpflich davon, denn auf dem Rhein können Frachtschiffe noch etwa ein Viertel bis maximal ein Drittel der Fracht laden. Auf der Elbe ruht der Frachtverkehr völlig, auf der Donau weitgehend.

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