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Scharrer DIREKT: Trainerkarussell

Miro Polak (re.) und Austria Salzburg-Sportdirektor Gerhard Stöger konnten sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen.
Miro Polak (re.) und Austria Salzburg-Sportdirektor Gerhard Stöger konnten sich nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. ©Krug
In Fußball-Österreich hat sich viel getan in den letzten Tagen - speziell in Salzburg. SALZBURG24-Experte Max Scharrer gibt in „Scharrer DIREKT" einen kurzen Überblick.

Beginnen wir beim Meister:

Adi Hütter Trainer bei Red Bull Salzburg

Ich möchte auf diesem Weg Adi Hütter zum dritten Platz gratulieren. Ein Ziel, das mit dem SV Scholz Grödig ja schon fast utopisch war. Er ist für mich Trainer des Jahres und ich wünsche ihm für die neue Aufgabe bei Red Bull Salzburg alles Gute. Was erwartet ihn bei den Bullen? Zuerst einmal ein perfektes Umfeld, eine tolle Mannschaft mit einem großen Kader, der sicherlich noch in der einen oder anderen Position verstärkt wird. Natürlich auch eine große Erwartungshaltung, was das internationale Geschäft angeht. Er hat die Chance, erstmals in die Champions League-Gruppenphase einzuziehen. Das ist ja schon seit Jahren das große Ziel des Vereins. Eines ist klar, bei Red Bull Salzburg herrscht ein anderer Druck für einen Trainer, der Meistertitel ist ja schon fast Pflicht. Aber drüber hinaus wird er sicherlich in der nächsten Saison an der Champions League gemessen. Und er packt das. Er hat eine unglaubliche Entwicklung gemacht in den letzten Jahren und ich glaube, dass er neben oder mit Peter Stöger der beste österreichische Trainer ist und damit zurecht hier steht, wo er gerade ist.

SV Grödig spielt international

Unglaublich! Dieses Wort hat man in den letzten Tagen immer wieder bei Interviews und Berichterstattungen im Zusammenhang mit dem SV Grödig gehört. Und ja, es ist nun mal wirklich unglaublich, was beim sogenannten Dorfklub der Liga im Aufstiegsjahr passierte. Sich auch noch in der letzten Runde, in einem Herzschlagfinale, für den Europapokal zu qualifizieren, ist einfach sensationell. Aber man hat auch gesehen, wo Menschen am Werk sind, die Ziele haben, auch Ziele wahr werden. Es wird natürlich sehr schwer werden, jetzt für Manager Christian Haas, die Truppe zusammen zuhalten, weil sich einige Spieler in die Auslage gestellt haben und einige wichtige Leistungsträger den Verein verlassen werden. Aber es ist auch eine Auszeichnung für den Verein, dass dort sehr gut gearbeitet wurde in den letzten Jahren.

Chaos bei Austria Wien

Was bedeutet das jetzt für den abgelösten Meister aus Wien? Wäre der Einzug in die Gruppenphase der Champions League nicht gelungen, wäre diese Saison ein sportlicher Totalschaden gewesen. Man hat sich jetzt in den letzten drei Jahren zweimal nicht für Europa qualifiziert und das ist für einen Verein wie Austria Wien natürlich zu wenig. Dort wird kein Stein am anderen bleiben. Trainer Herbert Gager wird als Cheftrainer abgelöst, soll aber beim Verein gehalten werden, in einer anderen Form im Nachwuchs. Wobei er sich selbst einige Tage Bedenkzeit erbeten hat. Auch für Generalmanager Thomas Parits heißt es Abschied nehmen. Er wird maximal noch ein Jahr die Geschicke des Vereins führen, sollte aber schon eher ein Nachfolger zu finden sein, kann der Wechsel jederzeit vollzogen werden. Man wird diese Saison die nächsten Tage sehr genau analysieren müssen, um dann einen neuen Trainer zu präsentieren, mit dem man wieder auf die richtige Spur kommen kann. Aber es wird ein sehr schweres Jahr für die Austria werden.

Austria Salzburg auf Trainersuche

Es war sicherlich die Schockmeldung der letzten Tage für die violette Fangemeinde. Der sympathische und erfolgreiche Trainer Miro Polak und Austria Salzburg trennen sich nach dieser Saison. Niemand hatte erwartet, dass es zu dieser Trennung kommen könnte, zumal auch der Zeitpunkt sehr unglücklich und unpassend ist. Man hat eine super Saison gespielt, ist ungeschlagen in der Liga und so gut wie Meister. Auch ins Landescup Finale ist man schon eingezogen. Und dann kommt noch das Highlight der Saison: Die zwei wichtigen Relegationsspiele gegen den FAC, um den Aufstieg in die zweite Liga. Man hat in den meisten Medien gelesen, dass nach insgesamt drei Gesprächsrunden schon ein Schlussstrich für eine weitere Zusammenarbeit gezogen werden musste. Die finanziellen Vorstellungen beider Parteien waren offensichtlich zu weit auseinander. In vielen Internet-Foren und Plattformen wird diskutiert und spekuliert warum, weshalb, wieso es zur Trennung kam. Manchmal war der Satz zu lesen: „Tradition zahlt halt doch keinen Coach.” Hoffentlich wirkt sich diese Meldung nicht negativ auf die Mannschaft aus und alle Beteiligten ziehen weiterhin an einem Strang. Damit der Traum vom Aufstieg der Violetten auch Wirklichkeit wird.

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