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Scharrer DIREKT: "Träumen wird man doch noch dürfen"

Die neue Ausgabe von „Scharrer direkt" dreht sich diese Woche alles um die Millionen-Transfers rund um Gareth Bale und Mesut Özil. Thema ist auch das WM-Quali-Spiel Österreich gegen Deutschland. Große Hoffnungen für einen Sieg der Österreicher macht sich der Fußball-Experte nicht, geträumt werden darf und soll aber.

Transferperiode im Weltfußball

Das Transferfenster hat sich geschlossen am Wochenende und es gab so wie jedes Jahr, den einen oder anderen spektakulären Wechsel kurz vor Mitternacht. Endlich wurde nach langem hin und her die heißeste Akte am Weltfußball, Gareth Bale, von Real Madrid als fix bestätigt. Dieser Transfer hat seit Wochen alle Medien in ganz Europa beschäftigt, kein Wunder, wurde für diesen Megawechsel die unglaubliche Summe von 94 Millionen Euro gehandelt. Damit wäre diese Summe ein neuer Rekord die jemals gezahlt wurde und er verdrängt seinen neuen Mitspieler Christiano Ronaldo auf Platz 2, mit 91 Millionen Euro.

Im Gegensatz dazu gab es auch einen Überraschungstransfer von Mesut Özil von Real Madrid auf die Insel zu den Gunners nach Arsenal: Ablösesumme 50 Millionen, somit hat man mehr als die Hälfte vom Rekordtransfer wieder zurück. Auffällig ist, wenn man auf die Liste der Rekordtransfers blickt, die am meisten Ablöse gekostet haben, das unter den ersten 15 die meisten Spieler nach Madrid zu Real wechselten. Egal ob Bale, Christiano Ronaldo, Figo, Zidane, Beckham, Ronaldo da Lima und wie sie alle heißen. Real ist sicher der Verein, der das meiste Geld für Superstars investiert. Die Frage ist, ob das alles Sinn macht. Am besten können das sicherlich die Herren im Vorstand von Real Madrid erzählen, aber ich sage JA. Ich habe einmal in einen Artikel über Real gelesen, dass die Ablöse von David Beckham (40 Millionen) überhaupt kein Risiko war, da es in vier Monaten wieder zurückfinanziert war.

Es war mit einer zweiwöchigen Asienreise mit Testspielen, plus neuen Sponsoren, die nur wegen Beckham gekommen waren, und dem Verkauf von Fanartikeln (das Trikot von Beckham mit der 23 verkaufte sich übrigens über 400.000 Mal) refinanziert. Und die Unglaublich PR-Präsents wegen David Beckham in allen Medien weltweit, ist da noch gar nicht eingerechnet.

Auch der zweite Megatransfer von Christiano Ronaldo hat sich für mich mehr als gerechnet für Real. Er hat mehr Tore für Real erzielt, als er Spiele gemacht hat. Ronaldo macht genau das, wofür man ihn geholt hat, nämlich Tore zu Schießen und das am Fließband. Christiano ist der Spieler, der am schnellsten die 100-Tore-Marke in der Spanischen Liga erreichte (92 Spiele brauchte er). Jeder kleine Knirps und Fußballfan auf dieser Welt verbindet CR7 mittlerweile mit Real Madrid. Am 29.08.2009 bestritt er sein erstes Spiel für Real Madrid und knapp vier Jahren später, am 18.08.2013 machte er gegen Betis sein 200. Spiel für die Königlichen. (Meisterschaft, Copa Del Rey, Champions League, Supercup) In diesen 199 Spielen machte er unglaubliche 201 Tore für das weiße Ballett wobei 18 Mal ein Hattrick dabei war.

Alles zusammengefasst denke ich das der Transfer von Beckham eine tolle PR-Kampagne war, wo beide Seiten profitierten und das Christiano Ronaldo einfach sein Geld wert ist, wenn man nur seine kurz angeführte Statistik ansieht. Ich weiß nicht, ob Gareth Bale diese unglaubliche Summe wert ist, dass wird die Zukunft zeigen. Sicherlich ist er nicht ein ganz so spektakulärer Spielertyp wie Ronaldo, Messi oder Neymar, aber er ist sicherlich einer der besten Spieler in Europa und der Präsident von Real hat einmal gesagt, die besten Spieler der Welt müssen bei Real spielen.

Ich bin ja bekanntlich glühender Barcelona Fan und ich bin mit dem Transfer von Neymar mehr als zufrieden und glücklich!!!

In und aus österreichischer Sicht gibt es am Transfersektor einen interessanten Wechsel von Arnautovic auf die Insel zu Stoke City. Vielleicht war es für ihn das Beste zu wechseln, damit er wieder mal bei Null anfangen und sich voll und ganz auf Fußball konzentrieren kann. Ein weiterer sehr überraschender Wechsel war auch von Georg Margreitter von Wolverhampton zum Champions League Teilnehmer FC Kopenhagen, wo er seinem Ex Trainer Stale Solbakken folgt. Margreitter spielt mit den Dänen in Gruppe B gegen Real Madrid, Juventus und Galatasaray Istanbul… . Also man kann sagen eine echte Hammergruppe, eine tolle Herausforderung und wunderschöne Fußballerlebnisse warten auf ihn. Alles Gute Georg.

Auch Jakob Jantscher kehrt Red Bull Salzburg endgültig den Rücken und versucht in Zukunft sein Glück bei Nijmengen in Holland. Noch eine Schlagzeile brachte mich ins Erstaunen Anfang dieser Woche und zwar die Meldung, dass mein Ex-Zimmerkollege von Austria Salzburg Zeiten, Paul Scharner mit 33 Jahren dem Profisport Ade sagt und seine großartige Karriere beendet (40 Länderspiele).

Bei der 100-Jahrfeier der Legenden von Wacker Innsbruck vor zwei Monaten hab ich noch mit ihm persönlich lange über Fußball und seine aktuelle Situation beim HSV gesprochen und er war noch voller Elan und motiviert, es allen zu zeigen. Aber nach dem ganzen Kuddelmuddel, den er in Hamburg hatte mit dem HSV und seiner Vertragsauflösung vor zwei Wochen (500.000 Euro Abfindung), hat er die Schnauze voll von diesem “Business-Fußball”, wie er gesagt hat. Er war freilich immer ein Querkopf aber was er erreicht hat verdient absoluten Respekt und Anerkennung. Er beendet seine tolle Karriere mit dem Gewinn des FA CUPS in Londoner Wembley Stadion mit Wigan. Lieber Pauli, ich wünsche dir und deiner Familie, alles Gute für euren weiteren Weg.

Red Bull Salzburg

Mit Standard Lüttich (BEL) , Elfsborg (SWE) und Esbjerg (DÄN) hat man eine Gruppe erwischt, bei der leider kein sogenannten Kracher dabei ist, und für einige als unattraktiv bezeichnet wurde. Der Meinung bin ich zwar nicht ganz. Man wird in dieser Gruppe sehen wie weit sich Red Bull Salzburg weiter entwickelt und gefestigt hat, international. Wenn man mit 100 Prozent ernst an die Spiele herangeht, kann man in die nächste Runde einziehen. Dennoch ist sie sehr tückisch weil viele Fans und Medien den Aufstieg erwarten und man die Gegner dadurch vielleicht unterschätzt. Alle drei Mannschaften sind unangenehm weil man auch gegen sie verlieren kann, auch wenn sie nicht so bekannt sind und dadurch jede Niederlage schmerzlicher wäre.

Länderspiele

Unterschätzen wird uns Deutschland in München beim Länderspiel sicher nicht. Ich hoffe, dass das Team eine positive Stimmung hat und nach den super Ergebnissen der Vereine in der Euroliga mit viel Selbstvertrauen auftritt, denn in Wahrheit haben sie nichts zu verlieren, da das Team von meinem Ex Trainer aus Tiroler Zeiten, Jogi Löw klarer Favorit ist. Trotzdem, träumen wird man doch noch dürfen auf zumindest einen Punkt in München. Natürlich muss man dann im Heimspiel gegen Irland voll nachlegen und drei Punkte einfahren im ausverkauften Ernst Happel Stadion.

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