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Schaffa, schaffa, Hüsle … - die 10 Gebote für Gsiberger „Baumeister“, Teil 2

Dass uns Vorarlbergern der Hausbau wirklich schon in die Wiege gelegt wird, haben wir bereits im ersten Teil unserer Gebote festgestellt. Bei über 1.000 privaten Wohn- und Hausbauprojekten jährlich dürfen wir uns auch ruhig als Baukönige bezeichnen.
Die 10 Gebote, Teil 1
Wohnkreditrechner
Vorarlberger Sparkassen

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In dieser wichtigen Lebensphase sind auch gute Ratschläge gefragt. Unsere Tipps stammen diesmal von Finanzprofi Prok. Herbert Caser, Leiter der s-Wohnbank der Sparkasse Feldkirch.

Wir wollen aber auch von euch wissen: Welche Erfahrungen habt ihr beim Bau eures Eigenheims gemacht? Was könnt ihr anderen empfehlen?

 

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6. Vergiss die Reserven nicht!

Ganz egal, wie perfekt eine Bau-Kalkulation auch ist, am Ende wird es immer etwas teurer sein als angenommen. Ob es nun die schöneren Fliesen, der größere Dampfgarer, die gemütlichere Couch oder die Pflastersteine für die Auffahrt sind – fast jeder denkt sich „wenn schon, denn schon“. Das sollte aber bereits im Vorfeld berücksichtigt werden, indem man 10% Reserven einrechnet. Herbert Caser: „Ich hatte schon Kunden, die mussten wegen einer Waschmaschine oder dem nächsten großen Autoservice einen Zusatzkredit aufnehmen. Wenn jeder Euro umgedreht werden muss, führt das in jedem Haushalt zu Spannungen, Diskussionen und oftmals Streitereien.“

 

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7. Nutze die derzeitige Zinssituation.

Man muss kein Finanzgenie sein, um zu merken, dass der derzeitige Zins ideal für Wohn- und Hausbau ist. Zumindest eine Weile wird mit der Situation noch zu rechnen sein. Aber: „Fast so schnell wie es seit 2008 mit den Zinsen hinunter ging, kann es auch wieder zu einem Anstieg kommen. Deshalb macht es sicherlich Sinn, über einen Fixzins nachzudenken“, so Caser.

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8. Ordnung ist der halbe Wohnbau.

Im Vorfeld sind es die persönlichen Unterlagen, die man für die Finanzierung vorlegen muss (Lohnzettel, Eigenmittel, usw.), in der Angebotsphase ist der Vergleich unter den Anbietern wichtig, in der Bauphase die Kontrolle des Baufortschritts und zum Schluss die Übersicht aller Kosten, Raten sowie die erledigten Arbeiten (Schlüsselfertig ist ein deeeehnbarer Begriff).

„Vertrauen ist gut und notwendig, aber bei all diesen Punkten sollte man nichts dem Zufall überlassen, nicht gutgläubig durch die Bauphase gehen, die Übersicht bewahren und lieber ein zweites und drittes Mal drüber schauen. Durch Effektivität und Ordnung kann hier viel Geld gespart werden“, weiß der Finanzprofi aus Erfahrung.

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9. Bedenke immer die Familienverhältnisse!

Wenn junge Paare sich für ein gemeinsames Nest entscheiden, ist Familienplanung leider oft Nebensache. Auch davon kann Prok. Herbert Caser ein Lied singen: „In Gesprächen mit jungen Leute frage ich immer wieder danach. 99% geben an, dass in nächster Zeit kein Nachwuchs geplant ist und nur allzu oft kommt es gerade in dieser Phase zu einer Schwangerschaft. Diesen Umstand muss man eben – je nach Situation – bereits bei der Haushaltsrechnung miteinbeziehen, denn die zwei monatlichen Gehälter können so schnell Geschichte sein.“

Auch im Falle einer Trennung sollte man neben einem Rechtsbeistand so schnell wie möglich seinen Banker aufsuchen: „Meist gibt es einen, der ausziehen will/muss und einen, der bleiben will. Aber nur selten kann eine einzelne Person den Kredit stemmen und will zudem nicht mit einem Einfamilienhaus alleine dastehen.“

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10. Lass dir Zeit!

Auch wenn uns die Gesellschaft ständig dazu animiert, alles so rasch wie möglich zu haben, zu entscheiden oder umzusetzen: Der Haus- oder Wohnbau ist oftmals eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben mit enormen Auswirkungen auf Privat- und Arbeitsleben, Partnerschaft und Alltag. „So sehr sich die Zeiten hier verändert haben, so sehr brauchen gerade junge Leute einen Beistand bei diesem Thema“, hat Herbert Caser gerade in letzter Zeit oft erfahren. „Früher blieb man so lang wie möglich im Hotel Mama, versuchte es dann in einer WG, zog probeweise mit dem Partner in eine Mietwohnung und begann erst spät mit dem Hausbau.

Heutzutage wollen fast alle jungen Leute so früh wie möglich weg von daheim, gleich etwas Beständiges kaufen und agieren oft blauäugig in „frischen“ Partnerschaften. Man muss sich nur einmal den Immobilienmarkt ansehen, wie viele Neubauten verfügbar sind. Deshalb Ruhe bewahren, mit vielen Leuten im Freundes- und Familienkreis über Erfahrungswerte reden und langsam den Traum vom eigenen Wohnraum wahr werden lassen.“

Jetzt ist eure Meinung gefragt: Welche Gebote/Ratschläge habt ihr für Vorarlberger „Baumeister“ auf Lager? Welche Erfahrungen habt ihr bisher gemacht?

Hier Teil 1 nachlesen

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