AA

"Sausteiler" Eishang

Alle Abenteurer, die bisher zum neuseeländischen Mount Cook gepilgert sind, um die gefürchtete Caroline-Wand abzufahren, haben mit dem Argument "zu eisig" kehrt gemacht. Zwei Österreicher wollen es nun versuchen.

Auch wenn der erste Versuch der Tiroler Extremskifahrer Axel Naglich und Peter Ressmann am Sonntag wegen Schlechtwetters abgesagt werden musste, wollen die beiden ihr Vorhaben bis Weihnachten noch einmal in Angriff nehmen. Naglichs Motto: “Nur weil noch nie jemand den sau-steilen Hang gefahren ist, heißt das nicht, dass es nicht geht.”

Der 3.754 Meter hohe Mount Cook im gleichnamigen Nationalpark ist für den Extremsportler kein unbekannter Gegner: Vor zwei Jahren hatte Naglich mit einem internationalen Team bereits für die Erstbefahrung der Südwand gesorgt. Mit dem Flugzeug inspizierte er damals den gesamten Berg. Die bis zu 60 Grad steile Caroline-Eiswand, “die ungleich spektakulärer ist, ist mir dann nicht mehr aus dem Kopf gegangen”, erklärte er.

Acht bis zehn Stunden lang wollen die Tiroler nachts auf den Mittelgipfel des höchsten Bergs Neuseelands aufsteigen. Die reine Fahrzeit bei der Abfahrt dauere maximal eineinhalb Stunden, erklärte der Architekt mit Hang zum Extremen. “Es gibt aber zwei Stellen, wo wir uns abseilen müssen.” Unter anderem wird es das Duo mit einem überhängenden Eis-Abbruch zu tun bekommen. “Dort werden wir wieder zwei Stunden verplempern”, meinte Naglich. 80 bis 100 Meter Seil, Steigeisen, Eispickel, Karabiner, Lawinensonde und -Schaufel, Verbandszeug sowie technisches Equipment werden die Rücksäcke bis zu zehn Kilo schwer machen, schätzte der Alpinist.

Am Sonntag wollen die Abenteurer nach Österreich zurückfliegen. “Die nächsten acht bis zehn Tage ist das Wetter sehr schlecht. Es macht keinen Sinn, das abzusitzen”, meinte Naglich. Bevor zu Weihnachten der Sommer über Neuseeland hereinbricht und den Schnee zum Schmelzen bringt, wollen die Tiroler wieder zurückkehren. Die Motivation, das „Caroline-Face” zu bezwingen, ist jedenfalls ungebrochen.

Bisher hat sich der Kitzbüheler bereits alpinen Herausforderungen in Alaska, Europa und im Kaukasus gestellt. Auf seiner “Liste der Extreme” steht unter anderem eine Erstbefahrung auf dem Elbrus, dem höchsten Berg im Kaukasus.

  • VIENNA.AT
  • Sport VOL.AT
  • "Sausteiler" Eishang
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen