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Saufkumpan erschossen: OLG Linz bestätigt Schuldspruch

Der Mann war ein passionierter Jäger und als "Waffen-Willi" bekannt.
Der Mann war ein passionierter Jäger und als "Waffen-Willi" bekannt. ©Bilderbox
Das Oberlandesgericht (OLG) Linz hat am Mittwoch den Schuldspruch gegen einen 66-jährigen Mühlviertler bestätigt, der im April 2012 stark alkoholisiert einen deutschen Saufkumpanen im Streit erschossen hatte.
Opfer und Täter kannten sich kurz
Tödliche Zechpartie

Der Mann muss für zwölf Jahre hinter Gitter. Er war von einem Geschworenengericht einstimmig des Mordes schuldig gesprochen und für zurechnungsfähig erklärt worden. Der Pensionist hatte gegen die Strafhöhe berufen.

Rund drei Promille Alkohol im Blut

“Ich glaube, ich war nicht mehr ganz Herr meiner Sinne”, sagte der Mann. Er bereue, was passiert ist. Seine starke Alkoholisierung – zum Zeitpunkt der Tat hatte er errechnete 2,7 bis 3,2 Promille Alkohol im Blut – sei zu wenig mildernd berücksichtigt worden. Der Verteidiger verwies auf die bisherige Unbescholtenheit und das volle Geständnis unmittelbar nach dem Mord und pochte auf eine Strafe unter dem Mindestmaß von zehn Jahren. “So harmlos ist die Geschichte nicht”, betonte der Oberstaatsanwalt und forderte, der Berufung nicht stattzugeben. Der Vorsitzende verwies bei der Urteilsverkündung darauf, dass die Strafe ohnedies im unteren Bereich angesiedelt sei.

Angeklagter als „Waffen-Willi“ bekannt

Am Morgen des 27. April war der 66-Jährige – seit Jahren ein Quartalstrinker, passionierter Jäger und als “Waffen-Willi” bekannt – nach dem Konsum mehrerer Schnäpse wie so oft zu einer Tankstelle gegangen. Dort trank er mit seinen Freunden weiter, bis er den Deutschen kennenlernte. Die beiden kamen ins Gespräch und landeten zu Mittag in der Wohnung des Beschuldigten. Nachdem sie sich unterhalten und noch eine Flasche Rotwein geleert hatten, wollte der Bekannte nicht mehr gehen und legte sich aufs Sofa schlafen.

“Reiß ab, sonst kracht’s!”, forderte der Pensionist den Mann auf, zu verschwinden. Der ließ sich davon aber offenbar nicht beeindrucken und soll gesagt haben: “Traust dich eh net schießen.” Daraufhin traf den 43-Jährigen aus 20 Zentimeter Entfernung eine Kugel in den Kopf. Der Angeklagte informierte seine Freunde. Diese alarmierten die Polizei. Der Mann, der sieben Schusswaffen besaß, ließ sich widerstandslos festnehmen. (APA)

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