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Saubere Arbeit

Hohenems hat mit Christian Klien nicht nur einen GP-Piloten, sondern mit Elmar Jäger auch einen F1-Co-Konstrukteur, der Teile des neuen Sauber C-23 zeichnete.

Jäger lehrte früher an der Dornbirner Fachhochschule. Vor gut vier Jahren suchte Sauber einen Techniker, der sich mit der Software „SAP” gut auskannte, da selbst F-1-Teams mit knapp 300 Angestellten ihre logistischen Abläufe in so einem Informationssystem verwalten müssen. Jäger, mittlerweile Vater eines eineinhalbjährigen Sohnes und im Zürcher Oberland ansäßig, bewarb sich und bekam den Job. „Die ersten eineinhalb Jahre habe ich in den Konstruktionsbüros die eingesetzten Softwareprodukte und die Abläufe optimiert. Auch die Unterstützung und Schulung der Ingenieure bei der Anwendung vom CAD (Computerunterstütztes Zeichnen) war anfangs meine Hauptaufgabe”, so Jäger.

Seit zwei Jahren ist der 40-jährige Hohenemser nun in der Composite-Design-Gruppe selbst als Konstrukteur tätig. Jäger: „Da werden die Teile aus den Verbundwerkstoffen Carbon und Kevlar konstruiert. In unserer Gruppe werden z. B. das Chassis, die Flügel, das Cockpit und die Karosserie geplant. Wir konstruieren die Teile unter Vorgabe der ‘Außenhaut’ vom Auto durch unsere Aerodynamiker, bestimmen das Laminat, wie die Teile am Rennauto montiert werden, und bauen die nötigen Formen und Vorrichtungen zur Herstellung dieser Teile”, erzählt der verheiratete Familienvater.

Je nach Anforderung, ob ein Teil leicht sein muss, hohe Festigkeit haben muss, sehr steif sein muss, hohe Energie im Falle eines Crashes aufnehmen muss oder hohen Temperaturen ausgesetzt ist, definiert Jäger mit seiner Crew das Material, deren Wandstärke und die Faserrichtung. Am neuen C 23 sind konkret die Karosserie (Motorenverkleidung mit den Hilfsflügeln und Unterboden), der Airbox-Lufteinlass für den Motor, aber auch die Sitze für die Fahrer „Made in Austria”.

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Sauber-Formel-1-Team

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