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SARS: WHO sieht noch keinen Rückgang

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht noch keinen Rückgang der lebensgefährlichen Lungenentzündung SARS in Peking. Weltweit wurden 526 Tote durch SARS registriert.

Der WHO-Repräsentant in der schwer betroffenen Hauptstadt, Henk Bekedam, sagte am Sonntag: „Der gegenwärtige Trend der Epidemie und die Ansteckungsmuster werden wegen einer Reihe unbekannter Faktoren nicht ausreichend verstanden.“ Er forderte erneut mehr Daten und Analysen seitens der chinesischen Behörden.

Besonders besorgt äußerte sich der WHO-Vertreter über die Tatsache, dass bei etwa der Hälfte der neuen Patienten kein Kontakt zu SARS-Erkrankten nachgewiesen werden konnte. „Wir wissen nicht, wie sie sich mit der Krankheit angesteckt haben, was bedeutet, dass wir nicht verstehen, was passiert“, sagte Bekedam. „Und je mehr wir nicht verstehen, um so schwieriger ist es, die Epidemie in den Griff zu bringen.“ Er warnte deswegen auch vor vorschnellen Schlüssen. „Es ist zu früh, um zu sagen, wie sich die Epidemie entwickelt.“

Mit seiner Warnung reagierte Bekedam auf Äußerungen chinesischer Gesundheitsfunktionäre, die den Höhepunkt der Ansteckungswelle erreicht sehen, da die täglich neu erfassten Erkrankungen langsam zurückgehen. Peking zählte bis Samstag 2227 SARS-Fälle und 116 Tote. Nach anfänglich mehr als 100 neuen Fällen pro Tag fiel die Zahl vergangene Woche unter 100. Am Freitag und Samstag wurden jeweils etwa 50 neu berichtet. Experten rechnen aber damit, dass sich viele der zusätzlich 1400 Verdachtsfälle noch bestätigen werden.

Im früher portugiesischen Macao, das als Sonderverwaltungsregion zu China gehört, wurde am Samstag der erste SARS-Fall bestätigt. Es handelt sich um einen 29-Jährigen, der als Handwerker im angrenzenden Guangdong gearbeitet hatte. In der Südprovinz hatte die Krankheit im Februar ihren Höhepunkt erreicht. Doch werden täglich noch neue Fälle berichtet. Weltweit hat die WHO inzwischen etwa 7300 Fälle und 526 Tote durch SARS registriert.

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