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Sanierung der U4: Viermonatige Teilsperre der U-Bahn-Linie ab 30. April

Auf der Linie U4 ist eine lange Teilsperre geplant
Auf der Linie U4 ist eine lange Teilsperre geplant ©Johannes Zinner
Nervenprobe für U4-Fahrgäste: Die Sanierung der Wiener U-Bahnlinie wird langwierig und hat umfassende Konsequenzen. Ab 30. April muss ein Teilstück der grünen Linie für gut vier Monate komplett gesperrt werden.
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Bis inklusive 4. September steht die U4 zwischen Hütteldorf und Hietzing still. Ab 2. Juli umfasst die Sperre zusätzlich die Station Schönbrunn, teilte Geschäftsführer Günter Steinbauer am Dienstag mit.

U4-Teilsperre: Schienenersatzverkehr

Um Chaos zu vermeiden, richten die Wiener Linien für den Zeitraum der Teilsperre einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein. Dieser sei aber lediglich eine Ergänzungsmaßnahme und könne alleine bei weitem nicht den Ausfall der U-Bahn kompensieren, hieß es in einer Pressekonferenz. Deshalb wird empfohlen, auf nahegelegene S-Bahn- und Straßenbahnlinien auszuweichen. Mit längeren Fahrzeiten sei aber jedenfalls zu rechnen, wurde betont.

U4_sperre
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Rund 57.000 Fahrgäste täglich betroffen

Von der Teilsperre, die mit Hütteldorf, Ober St. Veit, Unter St. Veit, Braunschweiggasse und Hietzing fünf – bzw. inklusive Schönbrunn dann sechs – Stationen umfasst, sind rund 57.000 Passagiere täglich betroffen, sagte Eduard Winter, Co-Geschäftsführer der Wiener Linien. Demgegenüber stehen 64.000 zusätzliche Plätze durch das Ersatzverkehrspaket, versprach er genügend Kapazitäten.Die Öffi-Betriebe wollen die Buslinie, für die die Wiener Linien einen externen Auftragnehmer engagieren, nicht als klassischen Schienenersatzverkehr verstanden wissen – denn: “Ein Bus kann kein Ersatz für eine U-Bahn sein”, erklärte Winter. Denn ein U-Bahn-Zug fasse 900 Personen, ein langer Gelenkbus indes nur 150: “Das ist ein Zusatzangebot.”

Bus fährt ersatzweise im Drei-Minuten-Takt

Der Bus wird im Grunde alle gesperrten U4-Stationen sowie einige Stopps zwischen den Haltestellen anfahren – zur Kernzeit im Drei-Minuten-Takt. Eine eigene Busspur auf der Westeinfahrt wird es aber nicht geben. Soll heißen: Entscheidet man sich in der Stoßzeit für den Bus, droht man mit den Auto-Pendlern im Stau zu stehen.

Die Wiener Linien wollen die Fahrgäste aber sowieso dazu bewegen, vermehrt auf umliegende Straßenbahn- und S-Bahn-Linien auszuweichen. Dafür werden die Bim-Linien 49, 52 und 58 verstärkt geführt. Da sich der Fahrgaststrom in Teilen auch auf die U3 verlagern wird, gibt es hier in der Hauptverkehrszeit ebenfalls ein etwas dichteres Intervall. Die S-Bahnen S45, S50 und S80 hätten indes ohne Zusatzmaßnahmen bereits genügend Aufnahmekapazitäten, versicherte Winter. Für die Passagiere wird es ausreichend Informationen im Vorfeld sowie lokale Ansprechpartner während der Sperre geben.

Generalsanierung der U4: Heiße Phase

Die in die Jahre gekommene und insofern störungsanfällige U4 wird seit 2014 generalsaniert. Mit der Teilsperre ab Ende April geht das auf zehn Jahre ausgelegte und mit 335 Mio. Euro budgetierte Megaprojekt in seine erste heiße Phase. “Das ist eine Operation am offenen Herzen”, versuchte Geschäftsführer Günter Steinbauer die Dimension des Vorhabens zu illustrieren. Mehr als zehn Kilometer Gleisanlagen werden getauscht, 20 neue Weichen eingebaut. Darüber hinaus muss der komplette Gleisuntergrund ausgehoben und neu aufgeschüttet werden: “Da müssen wir einen Meter in den Untergrund.” Der Zeitplan sei insofern ziemlich ambitioniert.

Wiener Linien versprechen Fertigstellung zu Schulbeginn

Die Wiener Linien versprechen, dass mit Schulbeginn am 5. September die gesamte U4 wieder unterwegs sein wird. Im kommenden Jahr steht allerdings eine weitere Teilsperre an. In den Sommerferien 2017 wird es keinen Betrieb zwischen Längenfeldgasse und Karlsplatz geben. Wie das Verkehrskonzept dort aussehen wird, steht noch nicht im Detail fest. Nur soviel: “Diese Sperre wird leichter zu bewältigen sein”, sagte Steinbauer mit Verweis etwa auf mehrere andockende U-Bahn-Linien, die das Umfahren des Abschnitts erleichtern würden.

(apa/red)

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