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Salzburgleitung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht

Die geplante 380-kV-Leitung hatte in der Vergangenheit besonders im Salzburger Flachgau und in der Stadt Salzburg zur Protesten betroffener Anrainer geführt.
Die geplante 380-kV-Leitung hatte in der Vergangenheit besonders im Salzburger Flachgau und in der Stadt Salzburg zur Protesten betroffener Anrainer geführt. ©Info-Z/Schupfer
Die Verbund-Tochter Austrian Power Grid AG (APG) hat am Freitag den zweiten Abschnitt der 380-kV-Salzburgleitung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht.
Widerstand in Salzburg

“Wir gehen davon aus, dass die nun eingereichte Trasse die umweltverträglichste für Natur und Mensch ist, die in diesem Land möglich war”, betonte Projektleiter Wolfgang Hafner im APA-Gespräch. Er geht allerdings davon aus, dass das Verfahren wegen Einwänden von Anrainern in die zweite Instanz geht. “Einen Baubeginn 2013 halte ich für nicht realistisch.”

Unterlagen an Behörden übermittelt

Die APG hat die erforderlichen Unterlagen gemeinsam mit dem Projektpartner Salzburg Netz GmbH (eine 100-Prozent-Tochter des Landesenergieversorger Salzburg AG) den Behörden in Salzburg und Linz übermittelt – samt genauer Trassenführung. Basis für die Detailplanung sei dabei im wesentlichen jener 800 Meter breite Trassenkorridor gewesen, der bereits im Juni 2010 von einem Expertengremium bestehend aus Vertretern des Landes Salzburg und der beiden Projektpartner erarbeitet und zuletzt verfeinert wurde. “Wir haben seit damals mehr als 30 groß- und kleinräumige Trassenvarianten geprüft und diskutiert”, so Hafner.

Neues Umspannwerk und 380-kV-Leitung

Das nun eingereichte 600-Millionen-Euro-Projekt umfasst Adaptierungen am Netzknoten St. Peter am Hart (OÖ), den Neubau eines Umspannwerkes in Wagenham bei Pischelsdorf am Engelbach (OÖ) und den Neubau der 380-kV-Freileitung vom Umspannwerk Salzburg-Elixhausen (Flachgau) bis zum Netzknoten Tauern bei Kaprun (Pinzgau). Die Pläne sehen auf 128 Leitungskilometern 451 Masten vor – großteils in mittleren- und höheren Lagen.

Proteste in Salzburg

Die geplante 380-kV-Leitung hatte in der Vergangenheit besonders im Salzburger Flachgau und in der Stadt Salzburg zur Protesten betroffener Anrainer geführt. Eine abschnittweise – und deutlich teurere – Verlegung der Kabel unter der Erde hatte die APG stets abgelehnt. Der Neubau sei ein wichtiger Lückenschluss des 380-kV-Leitungsrings in Österreich und diene der Versorgungssicherheit mit Strom. Zugleich komme es zu einer Bereinigung der bestehenden Leitungsinfrastruktur, betonte Hafner. Durch die Mitführung bestehender Leitungen könnten nach Fertigstellung insgesamt 678 Strommasten und 193 Kilometer 220- und 110-kV-Leitungen der APG und der Salzburg Netz GmbH demontiert werden.

“Ohne Salzburgleitung ist Windkraft nicht sinvoll”

“Ohne die Salzburgleitung ist ein weiterer Ausbau der Windkraft in Ostösterreich nicht sinnvoll”, sagte am Freitag auch APG-Technikvorstand Gerhard Christiner. (Der zunehmende Fokus auf erneuerbare Energien erfordert nicht nur mehr Leitungskapazitäten, es geht auch darum, Überschussstrom aus der Windkraft zu den Pumpspeicherkraftwerken in den Alpen zu bringen; Anm.)

Projektunterlagen liegen in Gemeinden auf

Der Salzburger Umweltlandesrat Walter Blachfellner betonte am Freitag in einer Aussendung, dass “allein in Salzburg 27 hochqualifizierte Sachverständige den 2. Teil der Salzburgleitung auf Basis der geltenden Gesetze und auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse prüfen und bewerten und dabei alle technischen sowie gesundheitlichen Aspekte berücksichtigen werden.” Er wies darauf hin, das jedermann die Möglichkeit habe, die Einreichunterlagen einzusehen und zum Vorhaben eine schriftliche Stellungnahme abzugeben. Die Projektunterlagen werden in allen betroffenen Anrainer-Gemeinden aufgelegt. (APA)

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