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Salzburg seit 200 Jahren Teil von Österreich: Die Pläne für das Gedenkjahr 2016

Die Pläne für das Jubiläumsjahr wurden am Mittwoch präsentiert.
Die Pläne für das Jubiläumsjahr wurden am Mittwoch präsentiert. ©LMZ
Mit 199 Jahren gehört das Land Salzburg in seiner langen Geschichte erst seit relativ kurzer Zeit zu Österreich. 2016 sind die 200 Jahre voll, und dieses Jubiläum soll mit einem breiten Fächer an Veranstaltungen, Ausstellungen und vor allem auch nachwirkenden Projekten begangen werden. Heute, Mittwoch, wurden bei einem Mediengespräch ein grober Überblick gegeben und erste Details verraten.

Für Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) soll das Jubiläum vor allem eine selbstkritische Standortbestimmung Salzburgs werden. Einerseits sollen die Fragen “Woher kommen wir, wer sind wir, wohin gehen wir?” gestellt werden, andererseits gehe es auch um die Frage, was Salzburg heute ausmache, welche Besonderheiten es habe und welchen Platz in Europa es heute einnehme. “Es soll nicht nur ein historisches Jubiläum werden, sondern ein Jahr, in dem sich das Land und die Gesellschaft in allen Bereichen hinterfragt”, sagte Haslauer.

Außergewöhnliches umsetzen

Eine zentrale Rolle bei den Planungen spielt auch die Nachhaltigkeit. “Das Jubiläum soll den Turbo zünden, um außergewöhnliche Vorhaben umzusetzen”, formulierte es der Landeshauptmann. So strebt er etwa die Erweiterung des Bergbaumuseums Leogang mit seinem einzigartigen Gotik-Schwerpunkt an, auch dem Projekt Naturpark Salzachau soll in diesem Kontext auf die Sprünge geholfen werden. Aus dem Budget für das Projekt “20.16” alleine seien diese Vorhaben freilich niemals zu finanzieren, dazu müssten auch diverse Fonds und die zuständigen Ressorts Gelder flüssig machen.

Salzburg war 500 Jahre eigener Staat

Haslauer will zudem im kommenden Jahr den “ewigen” Streit mit dem Bund über das Vermögen aus der Monarchie beenden, das nach dem Ersten Weltkrieg treuhändisch in die Verwaltung des Bundes übergegangen ist. Hier geht es beispielsweise um die Festung Hohensalzburg oder um Grundflächen im heutigen Nationalpark Hohe Tauern, so der Landeshauptmann. Zur Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich machte Haslauer heute noch ein Anmerkung: “Salzburg hat 600 Jahre zu Bayern gehört und war 500 Jahre ein selbstständiger Staat. Jetzt sind wir 200 Jahre bei Österreich – nur um die Relation etwas zurecht zu rücken.”

Auftakt schon am 1. Jänner

Den Auftakt ins Jubiläumsjahr gibt es bereits am 1. Jänner mit einem 25-minütigen Film in der Pause des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker. Bei der Auftaktveranstaltung im Großen Saal der Stiftung Mozarteum am 15. Jänner wird dann der Schriftsteller Karl-Markus Gauß eine “Rede für Salzburg” halten, kündigte 20.16-Geschäftsführer Friedrich Urban an. Für den Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages von München, den 14. April, an dem 1816 die Zugehörigkeit Salzburgs mit seinen heutigen Grenzen zu Österreich besiegelt worden ist, ist ein Festakt geplant.

60.000 Besucher erwartet

Gut zwei Wochen später wird im Salzburg Museum eine Landesausstellung mit dem Titel “Bischof, Kaiser, Jedermann – Salzburg 200 Jahre bei Österreich” eröffnet, für die bis zur Finissage Ende Oktober zumindest 60.000 Besucher erwartet werden. Laut Haslauer ist es Museums-Direktor Martin Hochleitner bereits gelungen, zahlreiche Kunstschätze für diese Schau zusammenzutragen, die im Zuge der Wirren der napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts aus Salzburg in viele Teile Europas verschleppt worden waren. Und den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet ein Konzert des Mozarteumorchesters im Dezember im Wiener Musikverein – das Salzburger Ensemble feiert im kommenden Jahr selbst Geburtstag, und zwar den 175.

Zahlreiche Veranstaltungen geplant

Darüber hinaus sind ein Salzburger Zukunftslabor und zahlreiche Projekte und Veranstaltungen im gesamten Bundesland in Planung. Laut Urban seien bisher rund 180 bis 190 Projekte eingereicht worden bzw. habe man sie selber vorgeschlagen. Aus diesen werde nun ein Angebot ausgesiebt, das in den vorgegebenen Budgetrahmen passe. Auch viele bestehende Kultureinrichtungen werden das Jubiläum bei ihren Planungen für das kommende Jahr berücksichtigen. Im Programm der Salzburger Festspiele werde beispielsweise darauf Bezug genommen, sagte Urban.

Das Budget für “20.16” beträgt 5,75 Millionen Euro. Vier Mio. Euro davon übernimmt der Bund, eine Mio. Euro das Land, und die Stadt Salzburg beteiligt sich mit 750.000 Euro an der Landesausstellung.

(APA)

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