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Salzburger Drogendealer schon mit 12 vom Vater eingeschult

Quasi in der Lehre beim eigenen Vater hat ein 26-jähriger Salzburger den Handel mit Suchtgift erlernt. Schon im Alter von zwölf Jahren hatte ihn der Vater Cannabis-Platten in der Schultasche transportieren und bei bestimmten Personen abgeben lassen.

Nun wurde der 26-Jährige festgenommen, als er eine größere Mengen Drogen verkaufen wollte. Er gehört einer von drei Drogenbanden an, deren Festnahme die Polizei heute, Freitag, bekanntgab: 27 Verdächtige wurden verhaftet, sie haben mit Drogen um zumindest 2,5 Mio. Euro gehandelt.

“Schon mit zwölf Jahren hat ihm der Vater Cannabisplatten in die Schultasche gesteckt und gesagt, wo er sie abliefern soll”, berichtete Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt Salzburg der APA. Nach und nach habe so der Vater den Burschen ins Drogengeschäft eingeschult. 2008 schließlich wurde der aus dem Tennengau stammende und zuletzt im Pinzgau wohnhafte “Lehrling” von der Polizei erwischt, die ihm den Handel mit insgesamt 100 Kilo Cannabis nachwies und ein Viertel davon noch sicherstellte.

Gefangen im Teufelskreis

Da der Mann damals seinem Lieferanten in den Niederlanden natürlich die 100 Kilo bezahlt hatte, die beschlagnahmten 25 Kilo aber nicht mehr verkaufen konnte, saß er nach diesem Deal und der Haft auf einem Schuldenberg, weshalb er nach seiner Freilassung erneut ins Drogengeschäft einstieg. Er baute sich in Spanien selbst eine Lieferschiene auf. Doch als er heuer im Frühjahr acht Kilo Cannabis und 300 Gramm Kokain auf einmal verkaufen wollte, wurde er festgenommen. “Wir konnten ihm den Handel von 35 Kilo Cannabis nachweisen”, so Voggenberger. Der Vater bzw. Lehrmeister des 26-Jährigen soll 150 Kilo verkauft haben, er ist aber vor zwei Jahren gestorben und kann daher nicht mehr dafür belangt werden.

Die Polizei nahm aber vier Komplizen des 26-Jährigen fest, die die Drogen weiterverkauft haben. Außerdem stießen die Ermittler auf einen Pinzgauer, der Waffen und diverse NS- Abzeichen gelagert hatte, darunter eine Kalaschnikow, zwei Pumpguns, vier Karabiner, einen Revolver und eine Pistole, einen Schlagstock mit herausziehbarem 35 Zentimeter langen Messer und ca. 540 Schuss Munition. Er hatte diese Gegenstände in seiner Wohnung neben einer Schule gelagert. Da er sich aber außer dem Sammeln der Waffen nichts zuschulden kommen ließ, wurde er laut Voggenberger auf freiem Fuß angezeigt.

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