Eine Auffangstation für beschlagnahmte exotische Tiere aus ganz Osteuropa soll im Safaripark Gänserndorf eingerichtet werden. Das forderten am Freitag Vertreter zahlreicher österreichischer und deutscher Tierschutzvereine. Dieses Zentrum könne auch als Primatenforschungsstation ausgebaut werden, hoffen die Vereine.
Zu 99 Prozent sicher sei außerdem, dass das Moratorium – also die Konkursverlängerung – um drei Monate verlängert werde, so Harald Schwammer vom Tiergarten Schönbrunn. Österreich habe sich 1982 mit dem Beitritt zum Washingtoner Artenschutzabkommen verpflichtet, ein entsprechendes Zentrum mit angegliederter Unterbringungsmöglichkeit für Exoten zu errichten, was bisher nicht geschehen sei. Das ist eine einmalige Chance für eine Auffangstation, versicherte Lucie Loube, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins.
Zahl der zu betreuenden Tiere wird explodieren
In den kommenden 30 Jahren sei mit einer exorbitanten Zahl an zu versorgenden Tieren zu rechnen, da durch die EU-Osterweiterung zahllose Zoos und Zirkusse mit grauenvollen Haltungsbedingungen hinzukämen. Kein Land der 150 Unterzeichnerstaaten des Abkommens hätte bisher ein solches Zentrum für Großtiere, unterstrich Günther Peter vom europäischen Tier- und Naturschutzbund in Bonn. Somit habe Österreich die Chance, sich an die Weltspitze zu setzen. Gänserndorf könnte einen Schlüsselpunkt bilden im osteuropäischen Raum, hoffte Peter.
Das Geld müsse aus EU-Forschungstöpfen, vom Staat Österreich und der Pharmafirma Baxter kommen, meinten die Tierrechtler. Der Pharmakonzern hatte 1999 die Tierversuche an Affen in Österreich eingestellt und sie dem Park übergeben. Um Besucher zum erhofften Zentrum zu locken, soll ein Investor für die umgebenden Liegenschaften gefunden werden, der mit einem Vergnügungspark Tagestouristen in die Nähe der Anlage lockt.
Redaktion: Elisabeth Skoda