Mehr als 70 Events in 17 Tagen verpricht die Wienwoche. Die Veranstaltung wird als grünes Pendant zum roten Donauinselfest und zum schwarzen Stadtfest angesehen. Sie findet heuer zum ersten Mal statt und der “Garten der Lüste” ist bereits die zweite künstlerische Aktion, die für Aufregung sorgt. Zunächst gab es fingierte Inserate der “Statt Wien”, in denen ein “Bettelbeauftragter” gesucht wurde. Bei der zweiten Aktion handelt es sich um eine Bondage-Performance des Künstlers Hermes Phettberg, die für Sonntagnachmittag geplant ist. Unter Bondage versteht man die Fesselung zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit, eine Technik, die überwiegend der sexuellen Stimulation dienen soll und häufig von Sadomasochisten eingesetzt wird, die aber zum Teil auch aus ästhetischen Gründen in anderen Kontexten angewendet wird.
Wurde Hermes Phettberg verunglimpft?
Der ausführende Künstler Hermes Phettberg wurde in einem Interview mit ÖVP-Politikerin Isabella Leeb in der Krone am Wochenende wörtlich als “entmündigt” bezeichnet. In einer Aussendung stellen die Grünen diese Behauptung richtig: “Er ist ausgenommen in finanziellen Angelegenheiten voll geschäftsfähig und in der Lage, über seine Kunst wie über seine Sexualität selbst zu bestimmen”, heißt es dort und Kultursprecher Klaus Werner-Lobo fordert eine Entschuldigung. “Wenn Leeb Herrn Phettberg das Recht auf die eigene Entscheidungsfähigkeit abspricht dann möge sie sich bei diesem genialen, geistreichen und sensiblen Menschen entschuldigen”, so Werner-Lobo. Mit der Aktion “Garten der Lüste” wolle man sich gegen homophobe und transphobe Gewalt einsetzen.
Die Bondage-Performance von Hermes Phettberg findet am 30. September um 16 Uhr im Ernst-Arnold-Park statt.