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S-Bahn in und um Wien: Weitere Ausbaupläne

Die S-Bahn-Infrastruktur in und um Wien soll weiter ausgebaut werden.
Die S-Bahn-Infrastruktur in und um Wien soll weiter ausgebaut werden. ©Wikimedia Commons/ Florian Prischl (Sujet)
Die Stadt Wien und die ÖBB wollen gemeinsam das S-Bahn-Angebot in und um Wien ausbauen. Am Dienstag wurde dazu das "2. Schienen-Infrastruktur-Paket" von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und ÖBB-Chef Andreas Matthä vorgestellt. Dieses sieht u.a. den viergleisigen Ausbau von Meidling bis Mödling, neue Stationen und kürzere Intervalle vor. Die Finanzierung gilt es noch mit dem Bund auszuhandeln.
S-Bahn fährt nun auch nachts

Prognosen zufolge soll die Stadt Wien 2027 die Zwei-Millionen-Einwohner-Marke überschreiten. Und auch die Zahl der S-Bahn-Fahrgäste steige stetig, veranschaulichte Ludwig die Ausgangslage. Damit die Menschen weiter zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel motiviert werden, müsse es ein attraktives Angebot geben. "Je mehr Wege die Wienerinnen und Wiener, aber auch die Menschen, die zum Arbeiten in unsere Stadt kommen, mit den Öffis zurücklegen, desto besser für die Umwelt."

2. Schienen-Infrastruktur-Paket: Neue S-Bahn-Stationen in Wien

Vor drei Jahren wurde daher schon eine Investitionsvereinbarung zwischen der Stadt und den ÖBB unterzeichnet. Diese sah u.a. neue Stationen und mehr Gleise für die Verbindungsbahn Meidling-Hütteldorf bzw. den Marchegger Ast vor. Nun soll das "2. Schienen-Infrastruktur-Paket" auf den Weg gebracht werden. In Summe sind sechs Projekte und Investitionen in der Höhe von zwei Milliarden Euro vorgeschlagen.

Mit 1,2 Mrd. Euro das finanziell gewichtigste Vorhaben des Pakets ist der viergleisige Ausbau der Südstrecke zwischen Meidling und Mödling, erklärte Matthä. Dabei sind auch zwei neue Haltestellen eingeplant: "Tullnertalgasse" (Wien) und "Brunn Europaring" (Brunn am Gebirge). Damit würden die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein strategisches Angebot mit zwölf S-Bahnen pro Stunde und Richtung sowie zehn schnellen Nahverkehrsverbindungen zwischen Meidling und Lieising geschaffen, hieß es.

Die Wiener Stammstrecke soll zwischen Meidling und Floridsdorf modernisiert werden. Einerseits würde ein neues Zugsicherungssystem dichtere Zugfolgen ermöglichen, andererseits sollen die Bahnsteige verlängert werden. Dadurch könnten mehr und längere Züge auf der Strecke unterwegs sein. Statt wie bisher aktuell 700 Züge sollen es künftig 900 Züge pro Tag sein, rechnete Matthä vor.

S-Bahn-Ausbau: Neue Bahnhöfe und kürzere Intervalle

Weiters am Plan steht die Modernisierung zahlreicher Bahnhöfe. Genannt wurden u.a. die Stationen Wien-Hütteldorf, Matzleinsdorfer Platz, Handelskai, Liesing und der Franz-Josefs-Bahnhof. Weiters ist für den Streckenabschnitt Hütteldorf und Penzing der zweigleisige Ausbau samt einer neuen Haltestelle "Wien Baumgarten" angedacht. Ziel ist dabei ein Viertelstundentakt auf der sogenannten inneren Weststrecke sowie ein 7,5-Minuten-Takt auf der Vorortelinie S 45.

Vorgeschlagen wird weiters die Herstellung eines zweiten Wendegleises in Aspern Nord. Damit könnte in diesem Bereich ein 15-Minuten-Takt auf der S 80 erreicht werden. In Floridsdorf sollen zusätzliche Abstellbereiche für rund 40 Elektrozüge entstehen. Außerdem avisierte Matthä eine Machbarkeitsanalyse, um den Kapazitätsbedarf sowie Maßnahmen am Laaer Ast der Ostbahn zwischen Simmering und Süßenbrunn zu prüfen. Die könnte eine Verlängerung der S 45 zwischen Handelskai und Praterkai betreffen.

Sowohl Ludwig als auch Matthä gaben sich heute zuversichtlich, was die Umsetzung des "2. Schienen-Infrakstruktur-Pakets" anbelangt. Die Details seien bereits auf Beamtenebene - auch mit dem Land Niederösterreich - besprochen und vereinbart worden. Als nächster Schritt würden die konkreten Planungen und Finanzierungsverhandlungen zwischen dem Bund, der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und der ÖBB-Infrastruktur AG anstehen, erklärte Ludwig das weitere Vorgehen.

Wien und ÖBB müssen Finanzierung mit Bund aushandeln

Was die Kostenaufteilung anbelangt, so bezog sich der Bürgermeister heute auf einen "langjährigen Schlüssel bei vergleichbaren Projekten" in der Vergangenheit. Dabei habe der Bund 80 Prozent der Finanzierung und die betroffenen Länder 20 Prozent übernommen.

Was den Zeitrahmen anbelangt, so sei der Kapazitätsausbau auf der Stammstrecke bis 2026/2028 möglich, so Matthä. Der viergleisige Ausbau nach Mödling nehme hingegen mehr Zeit in Anspruch. Der ÖBB-Chef rechnet damit, dass die Inbetriebnahme in den 2030er-Jahren erfolgten könne.

(APA/Red.)

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