Die Gala zu Ehren des Regisseurs wurde mit einem Zusammenschnitt des prämierten KZ-Dramas “Die Fälscher” begonnen, danach bedankte sich Wiens Kulturstadtrat Mailath-Pokorny bei Ruzowitzky, dessen Film “unendlich wichtig für das Land und das Image des Landes” sei.
Die Verleihung des Goldenen Rathausmann – laut Mailath die “Wiener Version des Oscar” – ging anschließend im Blitzlichtgewitter unter. Ruzowitzky nahm die zweite Ehrung innerhalb von zwei Tagen unterdessen recht gelassen.
Gefragt, was er neben seinem entgangenen Kuss von Penelope Cruz bei der Oscar-Gala in Los Angeles noch vergessen habe, meinte Ruzowitzky nur, dass er dafür wohl doch zu gut vorbereitet gewesen sei. “Und ich habe den Karl geküsst statt der Penelope”, nahm er sich die verpasste Chance nicht mehr übel und mit seinem Hauptdarsteller Karl Markovics, dem Schauspieler August Zirner und Produzent Josef Aichholzer den Jubel der anwesenden Branche entgegen.
Angesichts der Forderungen für eine Erhöhung der öffentlichen Filmförderbudgets gab Mailath-Pokorny ein deutliches Statement ab: “Wir alle sind, glaube ich, einer Meinung – der Film ist unterdotiert.” Und weiter: “Ja, der Film braucht mehr Geld.” Ähnlich hatte sich wenige Stunden zuvor auch Bundeskanzler Gusenbauer geäußert, als er Ruzowitzky und das erfolgreiche “Fälscher”-Team zu einem Fototermin empfing. Eine bessere Filmförderung sei absolut notwendig, meinte Gusenbauer.
Aichholzer und Markovics hatten bereits zuvor einen “filmkulturellen und wirtschaftspolitischen Masterplan” gefordert. Der europäische Film habe eine “identitätsstiftende Funktion” und bedürfe “zweifelsohne bessere Rahmenbedingungen”, als sie gegenwärtig zu finden seien, gab der Kanzler diesen Forderungen recht.
