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Rücktrittsforderungen an Andreas Mölzer: Auch Facebook macht mobil

Andreas Mölzer sorgte mit umstrittenen Aussagen für Wirbel
Andreas Mölzer sorgte mit umstrittenen Aussagen für Wirbel ©APA
"Negerkonglomerat" und Co.: Nach seinen jüngsten Aussagen steht EU-Spitzenkandidat Andreas Mölzer in Österreich, aber auch international im Kreuzfeuer der Kritik. Vielfach wurden bereits Forderungen nach seinem Rücktritt laut, nun hat sich der Protest auch auf Facebook geformt.
EU-Rechtsfraktion wackelt
Angriff auf David Alaba
"Schande für die Politik"
Rücktrittsforderungen
"Mölzer völlig inakzeptabel"
Strache steht hinter Mölzer
"Negerkonglomerat"-Sager
Vergleich mit Drittem Reich

Er verglich die Europäische Union mit dem Dritten Reich und bezeichnete sie als “Negerkonglomerat”, in der von ihm herausgegebenen Zeitung “Zur Zeit” wetterte er unter einem Pseudonym rassistisch gegen Fußball-Star David Alaba und selbst internationale “Gesinnungskollegen” weigern sich, nach seinen jüngsten Aussagen mit ihm im EU-Parlament zusammenzuarbeiten – der Europaabgeordnete Andreas Mölzer (FPÖ) steht im Kreuzfeuer der Kritik.

Facebook-Gruppe fordert Mölzer-Rücktritt

Immer mehr Stimmen aus verschiedensten politischen Lagern fordern nun den Rücktritt Mölzers. “Politische Folgen” verlangt nun auch eine jüngst gegründete Initiative im sozialen Netzwerk Facebook.

Die Gruppe nennt sich “Wir fordern den Rücktritt von Andreas Mölzer”, besteht seit 27. März und sammelte bereits knapp über 5.800 Anhänger (Stand: 3. April, 8:00 Uhr). Diese sind überzeugt: “Mölzers rechte Provokationen sind eine Schande” und tun ihrem Unmut online kund – und damit sind sie nicht alleine.

Gegenwind aus verschiedenen Lagern

Kanzler Werner Faymann und Vizekanzler Michael Spindelegger bezeichneten Mölzer nach seinen Aussagen als “natürlich nicht mehr tragbar” (Faymann) bzw. orteten in seinen Aussagen eine “unfassbare Entgleisung”. Norbert Darabos (SPÖ) und VP-Generalsekretär Gernot Blümel bezeichneten seine Sager als “unwürdig, inakzeptabel und untragbar” sowie als “eine Schande für die Politik”.

Grünen-Chefin Eva Glawischnig schlug in die selbe Kerbe: “Es wäre höchst an der Zeit, ihn abzuziehen. Ein Rücktritt ist Gebot der Stunde.” Ähnliches forderte auch “SOS Mitmensch”, jene Organisation, die Mölzers gegen Alaba gerichtete Angriffe ans Licht der Öffentlichkeit brachte. Man verlangte, dass die FPÖ Mölzer sofort von Wahlliste für die EU-Wahl streiche.

Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, sah in Mölzers NS-Vergleich eine gezielte Provokation und konstatierte: “Solche Leute dürfen nicht Repräsentanten Österreichs in Europa sein.”

Reaktionen von H.C. Strache und Co.

Kritik kam auch aus den eigenen Reihen: Selbst der Vorarlberger FPÖ-Chef Dieter Egger nannte Mölzers Vergleich der Europäischen Union mit dem dritten Reich “völlig inakzeptabel”.

Unterstützt wird Mölzer dagegen von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Mit der Entschuldigungen des Parteikollegen für den Ausdruck “Negerkonglomerat” sowie für den Vergleich zwischen EU und Drittem Reich sei die Sache für Strache “gegessen und erledigt”.

(red)

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