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Rückkehr zum ORF: Sido erhält zweite Chance für die "Große Chance"

Sido darf nun doch zurück zum ORF
Sido darf nun doch zurück zum ORF ©APA
Damit hätte jetzt so schnell niemand gerechnet : Der vom ORF entlassene Rapper Sido bekommt nun eine zweite Chance bei "Die Große Chance". "Wir sehen und schätzen die positive Entwicklung beider Herren", so der ORF, der zuletzt mit mäßigem Erfolg Rudolf "Seyffenstein" Roubinek statt Sido in der Jury einsetzte.
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“Große und letzte” Chance für den deutschen Rapper Sido beim ORF: Wie Fernsehdirektorin Kathrin Zechner am Mittwoch bekannt gab, soll der geschasste Juror zur “Großen Chance” zurückkehren und bereits bei der nächsten Ausgabe am Freitag wieder am Jurorenpult Platz nehmen.

Nein zur Gewalt – Ja zur Aussöhnung

“Das ist keine Rücknahme der Entscheidung, die direkt nach der Prügelattacke getroffen wurde. Der Stopp war nötig, weil auf beiden Seiten überzogen wurde”, so Zechner. Das klare Nein zu Gewalt stehe. “Genauso unumstößlich ist aber mein Glaube an Aussöhnung.”

Sie habe sowohl mit Sido als auch mit Dominic Heinzl das Gespräch gesucht, wobei sich “die Einsicht beider Herren, dass sie sich falsch verhalten haben” gezeigt habe. “Deshalb: zurück zum Start. Wir wollen mit dieser Entscheidung ein Beispiel geben, dass am Ende eines Streits idealerweise Aussprache und Versöhnung steht.”

ORF: Sido darf wieder

Während Sido im dritten Halbfinale der “Großen Chance” am Freitag als Juror auftreten wird, darf auch Heinzl an diesem Abend wieder berichterstattend für das Societymagazin “Chili” tätig sein. Rudolf Roubinek alias Seyffenstein dankt Zechner für seinen kurzfristigen und bravourösen Einsatz als Juror.

Der ORF hatte sich von Sido getrennt, nachdem dieser vor knapp zwei Wochen im Anschluss an die erste Liveshow der “Großen Chance” den Societyreporter Dominic Heinzl niedergeschlagen hatte – ein riesiger medialer Wirbel und viel Kritik an der Entscheidung war die Folge.

Aus für Heinzl bleibt bestehen

Die Amnestie über den in Ungnade gefallenen Juror der “Großen Chance” dürfte auf Dominic Heinzls berufliche Zukunft jedoch keine Auswirkungen haben. Eine Fortsetzung der Society-Sendung “Chili” oder Spezialsendungen etwa zum Opernball oder anlässlich des Song Contests sei auch nach der Rehabilitation der beiden Streithähne durch den ORF nicht geplant.

Dass Heinzls Vertrag nicht verlängert wurde, stand laut ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann “in keinem Zusammenhang mit dem Sido-Konflikt. Da ändert auch dessen Rückkehr nichts.” Die Entscheidung sei aus programmstrategischen und budgetären Überlegungen gefallen, die nun nicht zurückgenommen würden, wie er sagte.

Direktorin Zechner nachsichtig mit Streithähnen

ORF-TV-Direktorin Kathrin Zechner war indes in einer Aussendung bemüht, nicht den Anschein zu erwecken, der ORF könne aus welchen Überlegungen auch immer Gewalt goutieren. Sie kritisierte auch die öffentliche Darstellung von Sido und Heinzl und betonte vielmehr deren mildtätige Charaktere.

Sowohl Sido als auch Heinzl würden abseits der Kameras in Sozialprojekten tätig sein und sich in den Dienst hilfsbedürftiger Menschen stellen. “Schon allein diese Tatsache zeigt, dass den beiden die mediale Verknappung als Kontrahenten nicht gerecht wird.”

Folgen des Prügel-Eklats

Nach der Prügelaffäre am 19. Oktober ging es in der Causa Sido versus Heinzl Schlag auf Schlag. Der ORF beendete seine Zusammenarbeit mit dem Rapper und gab auch die Nichtverlängerung von Heinzls Vertrag bekannt. Der Kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl, sagte in der “Kronen Zeitung”: “Diese Privatfehde auf öffentlicher Bühne und auf dem Rücken des ORF muss für beide Beteiligten Konsequenzen haben!” Es folgte ein ungeheures mediales Getöse, kaum ein Medium, das sich dieser Affäre entziehen konnte. Sido warf Heinzl “Schauspielerei” vor und Heinzl fühlte sich öffentlich gemobbt.

Währenddessen suchte der ORF händeringend nach Ersatz für sein polarisierendes Zugpferd. Als Ersatz für Sido wurde die aus dem Kabarettformat “Wir sind Kaiser” bekannte Kunstfigur Obersthofmeister Seyffenstein (Rudi Roubinek) entsendet, was in der medialen Berichterstattung großteils zu heftigen Verrissen führte. Auch die Zuseher blieben mit 707.000 hinter denen der Vorwoche mit Sido zurück.

(apa/red)

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