Die Anklagebehörde werde eine Tatrekonstruktion betragen, kündigte Schnell weiters an. Die zuständige Staatsanwältin werde diesen Antrag noch heute oder am Montag beim Landesgericht einbringen . Dieses werde dann vermutlich rasch einen Termin festsetzen. Der Polizist, der bei dem Einsatz in der Goldschlagstraße angeblich neun Schüsse auf die mit zwei Messern bewaffnete tobende Frau abgegeben hat, werde bei der Tatrekonstruktion vermutlich neuerlich befragt werden. Er und seine vier Kollegen, die bei dem Einsatz anwesend waren, sind bereits einvernommen worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden wegen des Verdachts der Notwehrüberschreitung geführt.
Tatrekonstuktion: Neun Schüsse auf Frau keine Notwehr?
Der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl hatte das Vorgehen der Beamten am Donnerstag verteidigt, denn ein Messer sei “als Waffe in der Hand eines Attentäters absolut gefährlich”, so Pürstl wörtlich. Ersten Ermittlungen zufolge steht im Raum, dass der Polizist die neun Schuss nicht hintereinander, sondern in mehreren Tranchen abgegeben hat, da die 37-Jährige ihre Attacken nicht stoppte. Schließlich wurde die Frau mit schwersten Verletzungen im Bereich des Oberkörpers, der Arme und Beine ins AKH gebracht, wo sie mehrmals operiert worden ist. Donnerstagabend schwebte sie weiterhin in akuter Lebensgefahr durch die Schuss-Verletzungen bei dem Einsatz in Fünfhaus.
(red./ apa)