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Rossauer Lände: Sitzblockade löste kilometerlangen Stau in Wien aus

Vor dem Polizeianhaltezentrum nahe der Rossauer Lände wurde heute protestiert.
Vor dem Polizeianhaltezentrum nahe der Rossauer Lände wurde heute protestiert. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Eine Sitzblockade gegen die Abschiebung von zehn Asylbewerbern vor dem Polizeianhaltezentrum in Wien-Alsergrund löste heute einen kilometerlangen Stau aus. 23 Personen blockierten laut Polizei die Straße.

Eine Sitzblockade gegen die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern nach Afghanistan hat am heutigen Dienstagnachmittag zu einem drei Kilometer langen Stau auf einer der wichtigsten Verkehrsadern Wiens geführt. Wie ein ÖAMTC-Sprecher der APA mitteilte, reichte der Stau von der Rossauer Lände in Wien-Alsergrund über die Nordbrücke bis auf die Donauuferautobahn (A22) zurück. Laut Polizei hatten 23 Personen das Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände blockiert.

Stau löste sich am Nachmittag langsam auf

Laut dem ÖAMTC löste sich der Stau am Nachmittag nur langsam auf, zudem gab es eine Kolonnenbildung in Richtung des Währinger Gürtels und auf der Alserbachstraße. Auch die Friedensbrücke sei "weit über zwei Stunden" gesperrt gewesen.

Die "Spontandemo" habe von 13 bis 16 Uhr gedauert und sei danach "für aufgelöst erklärt" worden, sagte ein Sprecher der Wiener Polizei der APA auf Anfrage. 21 Personen seien von der Fahrbahn weggetragen worden. Zwei Personen, die auf Lichtmasten hinaufgeklettert waren, seien von WEGA-Beamten abgeseilt worden. Die Demonstranten hätten sich kooperativ verhalten, es habe keine Verletzten und keine strafrechtlichen Anzeigen gegeben. Sie würden aber alle wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz angezeigt, weil die Demo nicht angemeldet war.

Protest konnte Abschiebung nicht verhindern

Der Protest konnte die Abschiebungen nicht verhindern. Zehn Personen seien wie geplant am heutigen Dienstag zum Flughafen Wien-Schwechat gebracht worden, um von dort nach Afghanistan abgeschoben zu werden, bestätigte die Polizei. Nach Darstellung der Gegner der Abschiebungen werden die Personen, die vor politischer oder religiöser Verfolgung aus dem Land geflohen seien, damit in Lebensgefahr gebracht.

Die Sicherheitslage in Afghanistan ist äußerst fragil. Zwar sind derzeit Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den radikal-islamischen Taliban im Gange, doch kommt es laufend zu gewaltsamen Zwischenfällen. Viele davon werden auch von der IS-Miliz verübt, die versucht, in das durch den geplanten US-Abzug entstehende Sicherheitsvakuum vorzustoßen. Erst am heutigen Dienstag kam der Vizegouverneur von Kabul, Mahbubullah Mohebi, bei einem Bombenanschlag in der afghanischen Hauptstadt ums Leben.

(APA/red)

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