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Rollentausch bei Hinweisschildern

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Bei den städtischen Hinweisschildern in Wien vollzieht sich demnächst ein Geschlechterwechsel:

So werden in Zukunft fliehende Frauen auf Fluchtwegschildern und Männer mit Kleinkindern auf Piktogrammen in der Straßenbahn und an Wickelstuben zu sehen sein. Diese und weitere Umstellungen werden von einer Kampagne begleitet, in der die Stadt für ihr „Gender Mainstreaming“ wirbt.

Hierbei gehe es darum, die unterschiedlichen Lebenssituation von Männern und Frauen bewusst zu machen und für Chancengerechtigkeit zu sorgen, so Frauenstadträtin Sonja Wehsely (S) am Donnerstag. Dabei sage die Zeichensprache sehr viel über Rollenbilder aus und sei leicht zu verändern.

Aus diesem Grunde werden im Bereich der Wiener Verwaltung die Hinweisschilder für Wickelstuben zur Hälfte durch wickelnde Männer ersetzt. Bei den EU-genormten grün-weißen Fluchtweg-Schildern, die einen laufenden Mann zeigen, werden durch Piktogramme ergänzt, die eine fliehende Figur mit wehenden Haaren, Rock und Damenstiefeln zeigen. In den Wiener Linien werden bestimmte Sitzplätze „symbolisch“ nicht nur für alte oder blinde Männer, sondern auch für ebensolche Frauen reserviert sein.

Die begleitende Werbekampagne zur Maßnahme geht sogar noch einen Schritt weiter: Bei den Sujets wurden auch Baustellenschilder und Fahrradwege auf arbeitende Frauen bzw. Damenräder geändert. Diese Umstellungen wären nach Angaben der Stadtverwaltung wegen der Straßenverkehrsordnung in der Realität allerdings nicht zulässig.

Für diese und weitere Fragen des „Gender Mainstreamings“ gibt es seit 2005 eine eigene Projektstelle im Wiener Magistrat. Deren Leiterin Ursula Bauer betonte, dass seither die Akzeptanz der Thematik steige: „Ich denke, wir werden noch ein paar Jahre brauchen, aber wir werden das sicher hinkriegen.“

Magistratsdirektor Ernst Theimer meinte, dass es in seinen Augen beim „Gender Mainstreaming“ um Kundenorientierung gehe. Praktische Beispiele aus der Arbeit des Magistrats in dieser Richtung seien die adäquate Ausleuchtung des öffentlichen Raumes, um so genannte Angsträume zu vermeiden, bauliche Anpassungen auf Friedhöfen oder eine geschlechtersensible Erziehung im Kindergarten.

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