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Röns: Tausendfüßler sind wieder da

Seit sieben Jahren wird Röns immer wieder von einer Tausendfüßler-Invasion heimgesucht: Der Einsatz von "extremer Keule" wird von Experten geprüft. | Tausendfuessler Wurzelschäden

Jeweils im Frühjahr und Herbst kriechen massenhaft Tausendfüßler aus ihren Löchern und krabbeln bei Dunkelheit in die Häuser. „Der Spalt unter dem Garagentor reicht schon – und beim Frühstück laufen 30 Tausendfüßler über den Tisch. Das ist für die Anwohner Horror”, sagt Inatura-Experte Klaus Zimmermann.

Krabbeln an Wänden hoch

In manchen Nächten bilden sich in den Garagen der fünf am stärksten betroffenen Häuser ganze Knäuel aus Hundertschaften der Zwei-Zentimeter-Tiere. „Sie krabbeln an Wänden hinauf. Dann ist alles schwarz”, so Zimmermann. Warum die Tausendfüßler in Massen kommen, weiß auch die Wissenschaft nicht. Die Tiere haben jedenfalls kaum natürliche Feinde, weil sie ein stinkendes Wehrsekret absondern, wenn Gefahr droht.

Eine verwandte Art tritt auch auf der Kapverdeninsel Santo Antao auf: weil die Krabbler Wurzeln schädigen, können die Einwohner keine Kartoffeln mehr anbauen.

Gegen die Tausendfüßler half bisher kein Mittel. Schädlingsbekämpfer sind ausgerückt – doch die bisher eingesetzten biologischen Substanzen reichen nur drei Zentimeter tief ins Erdreich. Die Tausendfüßler der Spezies Cylindroiulus caeruleocinctus vergraben sich aber tagsüber zehn Zentimeter tief. Auch der Einsatz von Raubmilben, der im Frühjahr gewisse Effekte zeigte, habe keinen Erfolg gebracht.

Als mögliches letztes Mittel könnte nun noch die „extreme Keule” zum Einsatz kommen – ein Fraßgift, bei dem aber erst sichergestellt werden müsse, dass keine anderen Tiere wie Haustiere oder Igel gefährdet seien, erklärt Zimmermann.

Das Phänomen ist nicht nur auf Röns beschränkt: Auch in Lauterach, Gaißau, Feldkirch und im Kleinwalsertal traten die lästigen Tausendfüßler auf.

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