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Römer badeten am Golfplatz

Rankweil: Vermögende Erdenbürger konnten sich auch vor 2000 Jahren mehr Freuden leisten: Bei den Ausgrabungen am Golfplatzgelände legte das Archäologenteam eine Badewanne frei.  

Die Wanne ist Teil jener römischen Badevilla, deren Reste die Archäologen bereits im Vorjahr entdeckt hatten. Das Badgebäude selbst zählt laut Johann Pöll als Leiter der Ausgrabungen zur vor Jahren bereits freigelegten und konservierten Herrschaftsvilla.

Bad für bis zu 30 Römer

“ Es handelt sich um eine so genannte Kaltbadewanne, in der sich die Römer damals am Ende des Badevorganges abkühlten“ , erklärt Pöll. Es könne aufgrund der freigelegten Mauerreste von einer “ ebenerdigen Therme“ der Römer mit den Maßen zehn mal sieben Meter gesprochen werden. Das Badehaus hätte Platz für fünfzehn bis 30 Römer gehabt, umschreibt der Archäologe das einst stolze Badehaus. “ Es muss sich um einen vermögenden Römer gehandelt haben.“ Auch Heizkanäle, Gewandspangen oder Teile von Tontöpfen bis hin zu Gefäßen aus Speckstein hätte er mit seiner Mannschaft in der Erde entdeckt.

Ob im Umfeld der Herrschaftsvilla auch ein Sklavenhaus sowie Stallungen existiert haben, könne derzeit nicht definitiv gesagt werden, ergänzte Pöll. Insgesamt seien am Golfplatz bereits rund 100 Kubikmeter Erde durchsucht worden.

Ganze Stadt in der Erde?

Könnten sich noch mehr Gebäude oder gar eine kleine Stadt im Erdreich verbergen? “ Aus meiner Sicht steht so gut wie fest, dass sich lediglich ein Herrschaftswesen samt Badehaus und möglicherweise zwei weiterenGebäude in diesem Gebiet befinden. Eine Stadt wird hier nicht zu finden sein.“ Bis Ende Oktober würden die Grabarbeiten noch weitergeführt, dann würden die Funde in Innsbruck ausgewertet und in der Folge im Golfclubhaus öffentlich zur Schau gestellt.

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