AA

Riesenwirbel um Val Blu Resort

Riesenwirbel um das 112-Betten-Hotel Val Blu Resort. Die Offene Liste fordert bei der Stadt-vertretungssitzung eine Kostenauflistung des vor gut einem Jahr fertiggestellten Großprojekts. Einjahresbilanz[121KB]

Schon jetzt liegen den „VN“ exklusiv geheime Daten der Landeskontrollabteilung vor, welche das Val Blu Resort unter die Lupe genommen hat. Mit brisantem Inhalt.

Zuschuss-Steigerung

So wird selbst die Entstehung des 112-Betten-Hotels scharf kritisiert. „Die Betriebserlöse des Alpenerlebnisbades gingen von 2001 bis 2004 kontinuierlich zurück“, steht im Kontrollbericht. „Dadurch stieg der Zuschussbedarf der Stadt deutlich an. Alleine im Jahr 2004 mussten 349.000 Euro zugeschossen werden“, schreiben die Kontrolleure weiter. Trotzdem sei im Vorfeld der Entscheidung für den Erweiterungsbau nicht einmal eine Besucherstruktur-Analyse vorgenommen oder über andere Alternativen zur Steigerung der Angebotsattraktivität nachgedacht worden. Die Erweiterung sei lediglich über das Argument der steigenden Konkurrenz (Panoramahaus Dornbirn, Stadtbad Dornbirn, Saunaprojekt Vermiel in St. Gallenkirch) vorangetrieben worden. Was von der Kontrollabteilung als nur schwer nachvollziehbar eingestuft wird. „Der Betrieb eines Hotels durch eine Kommune ist nicht als deren ursprüngliche Aufgabe anzusehen“, heißt es in dem brisanten Bericht weiter.

Verdeckte Subvention

Auch eine verdeckte Subvention durch die Stadt ortet die Kontrollabteilung. Denn die Stadt verrechnet ihrer 100-Prozent-Tochter Alpenerlebnisbad Val Blu für den Wasserbezug und die Abwasserbeseitigung lediglich ein Viertel des gültigen Gebührensatzes. Wenngleich diese Vorgehensweise auf einem Stadtratsbeschluss aus dem Jahr 1998 basiert, wurden im Jahr 2004 dadurch allein aus nicht eingehobenen Kanalgebühren auf rund 50.000 Euro an Gebühreneinnahmen verzichtet. Damit nicht genug. Im Kontrollbericht wird die Verpachtung des Fitness-Centers an Michael Allgäuer, den Sohn von Val-Blu-Chef Klaus Allgäuer, heftig kritisiert. „Weil keine öffentliche Erkundung über potenzielle Interessenten erfolgte“, so die Begründung der Kontrolleure.

„Nicht unproblematisch“

Auch die Vergabe des Wellnessstudios an das Aufsichtsratsmitglied Edith Schönach ist für die Kontrollabteilung nicht unproblematisch. Übrigens – Schönach sitzt mittlerweile nicht mehr im Aufsichtsrat, weil das Wellnessstudio der gelernten Wirtschaftstreuhänderin bereits den Ausgleich anmelden musste.

Dem Val Blu steht offensichtlich das Wasser bis zum Hals. Somit ist für Spannung bei der nächsten Stadtvertretungssitzung gesorgt.

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • Riesenwirbel um Val Blu Resort
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen