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Riefenstahl bedauert Bekanntschaft mit Hitler

Leni Riefenstahl: "Ich hätte nie Hitler treffen sollen", so die Filmregisseurin im Interview. „Mein ganzes Leiden nach dem Krieg ist ja nur dadurch entstanden.“

Filmregisseurin Leni Riefenstahl bedauert „zu hundert Prozent“, Adolf Hitler kennen gelernt zu haben. „Mein ganzes Leiden nach dem Krieg ist ja nur dadurch entstanden“, sagte Riefenstahl, die am 22. August 100 Jahre alt wird, in einem Interview mit dem Magazin der „Frankfurter Rundschau“ (Samstag-Ausgabe). Riefenstahl verteidigte erneut ihr berühmtes und umstrittenes Werk „Triumph des Willens“ über den NSDAP-Parteitag 1934 in Nürnberg als „Dokumentarfilm“ ohne Propagandaeffekt. „Da hat eine Partei, die international anerkannt war, einen Parteitag abgehalten.“ Rückwirkend bereue sie jedoch, das System unterstützt zu haben.

Für ihren neuen Film – den ersten seit über 50 Jahren – hat die begeisterte Taucherin Riefenstahl die Unterwasserwelt in verschiedenen Riffs dokumentiert. Der Film soll zu ihrem großen Geburtstag gezeigt werden. Wegen ihrer angeschlagenen Gesundheit sei es ihr jedoch „egal, (mit dem Film) Erfolg zu haben“, meinte sie. „Ich finde, das Älterwerden ist etwas Schreckliches“. Trotz ständiger Schmerzen nach drei Operationen an der Wirbelsäule werde sie jedoch im Mai mit Reinhold Messner in den Dolomiten fliegen gehen. „Das machen wir noch.“

Nach den Worten Riefenstahls, die nach dem Zweiten Weltkrieg auch als Fotografin international bekannt wurde, sind neben Jodie Foster auch Madonna und Steven Spielberg an der Verfilmung ihres Lebens interessiert. Der Vertrag mit Foster entspreche jedoch nicht ihren Wünschen. Hollywood sei nicht bereit, ihr ein Einspruchsrecht beim Drehbuch zu geben. „Sie wollen mir nicht zusichern, dass die Wahrheit gebracht wird.“

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