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Richtfest für neues Bühnenbild

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Bregenz - Auf der Bregenzer Seebühne ist am Donnerstag das Richtfest für das "Tosca"-Bühnenbild gefeiert worden. www.bregenzerfestspiele.com |  

Zur Umsetzung von Puccinis Opernthriller für die Spielzeit 2007/08 ist in den vergangenen Monaten ein Bühnenbild entstanden, das durch spektakuläre Schauplatzwechsel nicht nur die einzelnen Akte der Oper, sondern auch die Hintergründe des Geschehens deutlich machen soll.

Für „Tosca“ wollen Regisseur Philipp Himmelmann und Set-Designer Johannes Leiacker das Verwandlungstheater der 1990er-Jahre, als es auf der Seebühne Wagners „Fliegenden Holländer“ oder Verdis „Nabucco“ zu sehen gab, wieder aufleben lassen. Herzstück der Inszenierung ist eine 50 Meter breite und 25 Meter hohe Wand mit einem überdimensionalen Augengemälde als Symbol für den Überwachungsstaat des grausamen Polizeichefs Scarpia, die nach hinten weggeklappt werden kann. Im ersten Akt soll die Augenwand die Besucher an einen steil aufragenden Kirchraum erinnern und ein Gefühl klaustrophobischer Enge unter freiem Himmel erzeugen.

Im Verlauf der Oper ändert sich das Bühnenbild dann aber entscheidend. Nicht nur die Augenwand ist beweglich, sondern auch die Iris, ein kreisrunder Ausschnitt von zwölf Metern Durchmesser. Dieser kann durch einen 20 Meter langen Kranarm nach vorne und hinten bewegt, sowie in waagrechte und senkrechte Stellung gebracht werden. Auf dieser Plattform, die das Machtzentrum Scarpias darstellt, werden die Sänger auftreten, und hier wird sich auch der dramatische Höhepunkt von „Tosca“ abspielen.

Das dritte große bewegliche Element des „Tosca“-Bühnenbilds ist das knapp 14 Meter hohe und zwölf Tonnen schwere Kreuz, das unter der Vorbühne verborgen im Wasser liegt. Es kann mittels elektrischem Antrieb für die berühmte „Te Deum“-Szene am Ende des ersten Akts lautlos nach oben gefahren werden.

“’Tosca’ ist ein emotionaler Thriller – eine packende Geschichte, angetrieben von Puccinis äußerst dynamischer Opernmusik. Dirigent Ulf Schirmer wird das neue Soundsystem der Bregenzer Festspiele im kommenden Sommer voll ausnutzen, um der spektakulären Seebühne noch eine weitere Dimension hinzuzufügen“, zeigte sich Intendant David Pountney beim Richtfest überzeugt.

Die Bregenzer Festspiele werden heuer am 18. Juli eröffnet und dauern bis 19. August. Neben Puccinis „Tosca“ als Spiel auf dem See kommt als Oper im Festspielhaus „Tod in Venedig“ von Benjamin Britten zur Aufführung. Im Theater am Kornmarkt wird ebenfalls Britten inszeniert, und zwar seine Operette „Paul Bunyan“. Die zeitgenössische Schiene „Kunst aus der Zeit“ läuft unter dem Titel „Made in Britain“.

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