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Rettungsaktion für verletzten Höhlenforscher im Tennengebirge

Pole wartet offenbar rund 200 Meter vom Einstieg entfernt auf Hilfe.
Pole wartet offenbar rund 200 Meter vom Einstieg entfernt auf Hilfe. ©APA/Barbara Gindl (THEMENBILD)
Nur wenige Wochen nach dem glücklichen Ausgang einer Rettungsaktion für einen verunglückten Höhlenforscher im Untersberg ist es im Salzburger Tennengebirge zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen. Ein polnischer Forscher ist in rund 250 Metern Tiefe in der Jack-Daniel's-Höhle mehrere Meter abgestürzt und hat sich dabei schwer verletzt.

Die Hilfskräfte wurden in den Morgenstunden alarmiert. Der Pole war mit fünf Landesleuten in der Schachthöhle unterwegs, als es zu dem Unfall kam. Der Forscher dürfte bei dem Absturz mehrere Brüche im Bereich der Beine und Hüften sowie Brustkorbverletzungen erlitten haben. “Er ist stabil”, sagte Einsatzleiter Wilfried Seidl zur APA. Seinen Angaben zufolge handelt es sich um einen jüngeren Mann. Ein Teil der Polen ist bei dem Verletzten geblieben, die übrigen sind ausgestiegen und haben Alarm geschlagen.

Unfallhergang noch nicht bekannt

Der genaue Hergang des Unfalls war am Nachmittag noch nicht bekannt, weil noch keine Hilfskräfte beim Verunglückten angelangt waren. Wegen der starken Bewölkung war ein Anflug zum Einstieg auf 2.120 Metern nicht möglich, weshalb die Retter zu Fuß aufsteigen mussten, was etwa drei bis vier Stunden dauert. Der Höhlenausgang befindet sich nordöstlich des Bleikogel.

Gegen 14.00 Uhr waren die ersten Mannschaften beim Einstieg eingelangt. Dort rasten sie sich zurzeit aus und adjustieren sich für den Einsatz. Außerdem wird dort ein Basislager eingerichtet. “Wir hoffen, dass der erste Trupp in zwei bis zweieinhalb Stunden beim Verletzten angekommen ist”, sagte Seidl. Zwischendurch ermöglichten einige wenige Wolkenfenster Flüge, sodass zumindest bis zur Laufener Hütte geflogen werden konnte. Um ca. 18.00 bis 19.00 Uhr sollte dann auch ein Arzt die Höhle erreicht haben, hoffte der Einsatzleiter.

Viele Helfer vor Ort

Wie lange die Bergung dauert, lässt sich seinen Angaben zufolge noch schwer abschätzen. Die Höhle sei auf jeden Fall an manchen Stellen sehr eng, “sodass wir sie wahrscheinlich mechanisch aufweiten müssen”. Und davon hängt im wesentlichen die Dauer des Einsatzes ab. Er schätzt, dass der Verletzte bis Sonntag geborgen sein sollte, “aber das muss sehr vorsichtig gesagt werden”. Sollte der Pole auch ohne Erweiterung transportiert werden können, könnte es auch schneller gehen.

Am frühen Donnerstagnachmittag standen laut Seidl 35 Bergretter für die Logistik und 37 Höhlenretter im Einsatz. Unterstützt werden die Salzburger Trupps von Helfern aus anderen Bundesländern und aus Bayern. Viele der Hilfskräfte standen zuletzt schon bei der Bergungsaktion im Untersberg im Einsatz. “Es gibt viele bekannte Gesichter hier”, sagte Seidl.

(APA)

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