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Retter mit kalter Schnauze

Nur Übung macht den Meister. Das gilt auch für Hund und Herrchen von der Bergrettung. Derzeit proben 31 Teams auf der Faschina für den Ernstfall. Und schon längst nicht mehr sind die Spürnasen alle reinrassiger Natur. 

Der Deutsche Schäferhund: lange der Klassiker unter den Suchhunden. Doch Überzüchtungen haben die Rasse anfällig für Krankheiten gemacht. Helmut Schmidmayr von der Ortsstelle Bludenz setzt deshalb seit acht Jahren auf “Basko”, einer Mischung aus Berner Sennenhund und Collie. Helmut Schmidmayr hat ihn auf einem Bauernhof gefunden. Der erfahrene Hundeführer ist “hoch zufrieden” mit den Fähigkeiten seines langhaarigen Partners. Aber die Rasse ist ja auch kein Kriterium für einen Lawinenhund. “Prinzipiell kann jeder Hund für die Verschüttetensuche abgerichtet werden”, bestätigt Florian Müller, stellvertretender Leiter der Bergrettungs-Hundestaffel.

“Gewisse Größe”

Einzige unumgängliche Voraussetzung ist eine “gewisse Größe”. Schließlich soll der Retter mit der kalten Schnauze nicht im Schnee verloren gehen. Mit gut 50 Zentimetern Höhe ist der Entlebucher Sennenhund, der sich in der Hundestaffel gleich mehrfach findet, gerade noch dabei. Ebenfalls stark vertreten sind Belgische Schäferhunde. Sie sind laut Schmidmayr wesentlich robuster als ihre deutschen Artgenossen. An Zähigkeit mangelt es auch der Husky-Schäferhund-Dame “Shira” nicht, die mit Alexander Riezler seit sechs Jahren ein eingeschworenes Team bildet.

Intensive Ausbildung

Stammbaum hin oder her – das Suchhandwerk muss jeder Hund von der Pike auf lernen. Schon im Alter von acht Wochen beginnt für den Welpen die Ausbildung. Nach etwa vier Jahren kann er als Suchhund eingesetzt werden. Trotzdem heißt es auch danach hart und viel für mögliche Einsätze trainieren. Bei der laufenden Ausbildungswoche in Faschina kann in Ruhe geübt werden, was im Ernstfall meist zum Stress gerät. Gestern standen Flüge mit dem Hubschrauber des Innenministeriums auf dem Fortbildungsprogramm. Die Hunde erweisen sich als wahre Profis. Sie lassen sich vom Knattern der Rotorblätter nicht aus der Ruhe bringen. Da flattern höchstens die Ohren. Aber das auch nur vom Luftzug. Denn: “Fliegen tun sie alle gern”, sagt ein Hundeführer.

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