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Rennen um SPÖ-Vorsitz: Unterstützung von allen Seiten

Das Rennen um den SPÖ-Vorsitz ist offen.
Das Rennen um den SPÖ-Vorsitz ist offen. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Das Rennen um den SPÖ-Vorsitz ist offen, es kommt von allen Seiten Unterstützung für alle Seiten.
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Dies erklärt wohl auch, warum sich in erster Linie ehemalige Spitzen oder Vertreter aus der zweiten Reihe für einen der Bewerber stark machen. Bekannte Gesichter finden sich dennoch in jedem Team, am prominentesten jene im Team der Amtsinhaberin.

Rendi-Wagner hat kein Proponenten-Komitee aufgeboten

Proponenten-Komitee hat Pamela Rendi-Wagner keines aufgeboten, aber bei der Einreichung der Unterstützungserklärungen ganz auf die Frauenkarte gesetzt. Bei den 100 Unterstützerinnen finden sich etliche bekannte Namen, angeführt von der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures, Arbeiterkammer-Chefin Renate Anderl und der Frauenvorsitzenden Eva Maria Holzleitner.

Auch ehemalige Parteigrößen wie Staatssekretärin, Stadträtin und Siemens-Managerin Brigitte Ederer, die frühere Unterrichts- und Kulturministerin Hilde Hawlicek oder Ex-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid treten für Rendi-Wagner ein, ebenso wie Margit Fischer, Ehefrau des ehemaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer, der im übrigen allenfalls indirekt ("Team Loyalität") für die Amtsinhaberin eintritt.

SPÖ-Vorsitz: Unterstützung kommt von allen Seiten

Den größten Coup schaffte sie am Donnerstag, als die Altkanzler Franz Vranitzky, Viktor Klima, Alfred Gusenbauer und Werner Faymann gemeinsam an die Mitglieder appellierten, Rendi-Wagner zu unterstützen. Sogar für ein gemeinsames Interview engagieren lassen hat sich Wiens Altbürgermeister Michael Häupl. Sein Nachfolger Michael Ludwig gilt als Rendi-Wagners gewichtigster Unterstützer neben Bures. Auch oberösterreichische Gewerkschafter wie FSG-Chef Rainer Wimmer oder Ex-Gesundheitsminister Alois Stöger treten offensiv für die Vorsitzende ein. Auffällig ist allerdings, dass sich von den Landesvorsitzenden nur die Chefin der kleinen Vorarlberger Landespartei Gabriele Sprickler-Falschlunger hinter Rendi-Wagner stellt.

Offene Zuneigung der Landeschefs gibt es freilich auch für die anderen Kandidaten nur bedingt. Bei Salzburgs Landesvorsitzendem David Egger weiß man zumindest, dass er enge politische Bande mit Doskozil pflegt. Auch die anderen Vertreter der neuen Westbahnachse - also Georg Dornauer (Tirol), Michael Lindner (Oberösterreich) und Sven Hergovich (Niederösterreich) - werden im Lager Doskozils verortet, sagen es aber nicht. So ist letztlich außerhalb des Burgenlands der Linzer Bürgermeister Klaus Luger der gewichtigste Unterstützer des Landeshauptmanns. Auch etliche andere Bürgermeister größerer Gemeinden wie Leoben (Kurt Wallner) oder Schwechat (Karin Baier) wollen Doskozil an der SPÖ-Spitze sehen.

Doskozil hat etliche weitere Unterstützer

Wesentlich für dessen Kampagne ist deren Organisation durch den ehemaligen Bundesgeschäftsführer Max Lercher, der in der Partei sehr gut vernetzt ist. Gleiches gilt für den an sich ebenfalls eher dem linken Lager zugerechneten Abgeordneten Andreas Kollross. Doskozil hat wie Rendi-Wagner auch im SPÖ-Klub noch etliche weitere Unterstützer - am Freitag outete sich vor allem der stellvertretende Klubchef und Gesundheitssprecher Philip Kucher, der auch gleichzeitig Stadtparteichef in Klagenfurt ist, in der Online-"Krone" als Teil des Team Doskozil. Andere Abgeordnete wie Petra Tanzler und Melanie Erasim waren dagegen im Zusammenhang mit der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem Nationalrat eher weniger Hilfe für den burgenländischen Landeshauptmann. Zur Unterstützung Doskozils bekannte sich am Freitag auch der einzige Vorarlberger SPÖ-Nationalratsabgeordnete Reinhold Einwallner. Aus der Gewerkschaft hat Doskozil immerhin prominente ehemalige Vertreter wie den langjährigen oberösterreichischen AK-Präsidenten Johann Kalliauer auf seine Seite gebracht. Aus der Garde der ehemaligen Spitzen im Doskozil-Lager sind weiters der frühere Innenminister Karl Schlögl sowie Ex-Klubchef Josef Cap zu erwähnen.

Als Kandidat der Basis präsentiert sich Andreas Babler. Dafür hat er dann doch einige bekannte Namen um sich geschart, darunter den Bürgermeister von Bregenz Michael Ritsch und die rote Zukunftshoffnung Umweltsprecherin Julia Herr. Dazu gesellten sich die Sozialistische Jugend und die Studenten-Organisation VSStÖ. Die Senioren sind durch deren rote Vorsitzende in Nieder- und Oberösterreich, Hannes Bauer bzw. Brigitte Gerstorfer, repräsentiert.

Lacina ist Babler-Unterstützer

Der frühere Finanzminister Ferdinand Lacina findet sich unter den Babler-Unterstützern ebenso wie die ehemalige Bischöfin und Präsidentschaftskandidatin Gertraud Knoll-Lacina. Hervorgetan hat sich hier auch der vormalige Sozialminister Erwin Buchinger. Interessant ist, dass sich der Sprecher des Kärntner Landeshauptmanns Peter Kaiser ins Team Babler begeben hat. Wie Kaiser selbst wählt, ist unbekannt. Die Spitze der Klagenfurter Partei ist pro-Doskozil.

Insgesamt finden sich auch ein paar Kuriositäten. So ist bei den Babler-Unterstützern mit dem Autor und Clown Klaus Werner Lobo ein ehemaliger (Wiener) Landtagsabgeordneter der Grünen zu finden. Bundesheer-Gewerkschafter Manfred Haidinger saß dereinst für die FPÖ im Landtag, wurde aus der ausgeschlossen und findet sich nun bei "Wir für Dosko".

Viele aus der Partei-Prominenz haben sich bisher noch nicht deklariert, dazu gehört der ehemalige Vorsitzende Christian Kern. Bei ÖGB-Chef Wolfgang Katzian wird es fix dabei bleiben, dass er keinen der Bewerber aktiv empfiehlt.

(APA/Red)

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