“Wenn sie die Chance für eine Mehrheit haben, werden sie sie nutzen”, ist Rendi-Wagner sicher. Nicht umsonst habe Ungarns Premier Viktor Orban die österreichische Regierung als Vorbild für Europa geschildert.
SPÖ sieht bei ÖVP unter Kurz anti-europäische Inhalte
Für die SPÖ-Chefin ist die Volkspartei auch nicht mehr mit der ÖVP vergleichbar, wie sie einst von Alois Mock geprägt war. Sie sei unter Sebastian Kurz eine Partei geworden, die anti-europäische Inhalte und Sprache übernommen habe.
Schieder geht davon aus, dass die Sozialdemokraten als größte pro-europäische Parteienfamilie die einzigen seien, die einen Rechtsrutsch aufhalten könnten. Denn die EVP spalte sich in ein Lager um Kurz, das mit den Rechtsaußenparteien kooperieren wolle und eine Gruppe um die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und den scheidenden Kommissionschef Jean-Claude Juncker, deren Bedeutung mehr und mehr marginalisiert werde. Die Liberalen um Emmanuel Macron bezeichnete Schieder hingegen als Verbündete gegen den Rechtsruck.
Rendi-Wagner sieht Friedensprojekt Europa in Gefahr
Was es bedeuten würde, käme auch auf europäischer Ebene ein Modell wie in Österreich zustande, ist für die Sozialdemokraten klar, nämlich Sozialabbau a la 12-Stunden-Tag. Dazu geriete noch das Friedensprojekt Europa in Gefahr, meinte Rendi-Wagner. Damit sei die Wahl von fundamentaler Bedeutung, gelte es doch zu verhindern, dass Rechtsaußen-Parteien an die Schaltzentralen der Macht gelangen.
ÖVP weist SPÖ-Vermutungen zurück
Die Warnung der SPÖ vor einer Zusammenarbeit von Volkspartei und Rechtsaußen-Parteien auf europäischer Ebene wird von der ÖVP als substanzlos zurückgewiesen. Es sei klar, dass Parteien, die die EU zerstören wollen, wie eine AfD oder Le Pens Rassemblement National, kein Partner sein können, erklärte Generalsekretär Karl Nehammer in einer Aussendung. Für den Parteimanager droht ohnehin eine andere Mehrheit, nämlich von Sozialdemokraten, Liberalen und Linken.
(apa/red)