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Rendi-Wagner erneuert Forderung nach Maskenpause

Rendi-Wagner kritisierte auch die ablehnende Haltung von Ministerin Schramböck.
Rendi-Wagner kritisierte auch die ablehnende Haltung von Ministerin Schramböck. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Am Dienstag hat SPÖ-Chefin Rendi-Wagner ihre Forderung nach einer Maskenpause erneuert. Außerdem kritisiert sie die scharfe Ablehnung von Wirtschaftsministerin Schramböck.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat am Dienstag ihre Forderung nach einer Maskenpause in Berufen mit Maskenpflicht erneuert und dabei scharf auf die ablehnende Haltung von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) reagiert. "Frau Schramböck, haben Sie schon einmal acht Stunden lang bei über 30 Grad mit Maske gearbeitet?", fragte die SPÖ-Vorsitzende in Richtung der Ministerin.

Rendi-Wagner spricht von "unwürdigem Schauspiel"

Das Vorgehen der Bundesregierung zur geforderten Maskenpause nannte Rendi-Wagner ein "unwürdiges Schauspiel". Für die Parteichefin ist die Pause - alle zwei Stunden für 15 Minuten - "das Mindeste, was wir den Menschen, die auch in der Coronakrise tagtäglich für uns alle in den Supermärkten, im Tourismus oder in Postfilialen vollen Einsatz zeigen, zugestehen müssen".

Schramböck hatte am Montagabend im Interview auf oe24.tv gesagt, sie verstehe die Bedenken von Wirtschaft und Handel. "Was ich sehe ist, dass wir die Unternehmen nicht belasten dürfen in der jetzigen Zeit", zeigte sich die Ministerin ablehnend gegenüber der Forderung von SPÖ und Gewerkschaft. Es sei eine "Unzeit", das jetzt zu verlangen, so Schramböck. Dasselbe gelte auch für die 4-Tage-Woche, erteilte sie gleich der nächsten Forderung eine Abfuhr. Ihr sei es in erster Linie wichtig, die Unternehmen in der jetzigen Zeit nicht noch mehr zu belasten, sagte Schramböck.

Rendi-Wagner sieht in der "reflexartigen Ablehnung der Bundesregierung" hingegen eine "Verachtung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die unter schwierigen Umständen für uns alle ihren Dienst versehen", teilte sie am Dienstag gegenüber der APA mit. "Die Regierungsmitglieder schieben sich die Verantwortung gegenseitig zu, vom Gesundheitsminister zur Arbeitsministerin und wieder retour und schließlich hin zu den Sozialpartnern", kritisierte sie und nannte das Ganze ein "unwürdiges Schauspiel". Auch Schramböck sagte am Montag, sie sehe die Verantwortung für eine eventuelle Maskenpause bei den Sozialpartnern. Diese hätten während der Coronkrise bereits gute Regelungen gefunden, meinte sie.

SPÖ will Antrag für gesetzliche Maskenpause einbringen

"Es kann nicht sein, dass sich in dieser Bundesregierung niemand für den Schutz der hart arbeitenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zuständig fühlt", reagierte Rendi-Wagner am Dienstag verärgert und kündigte an, die SPÖ werde einen entsprechenden Antrag für eine gesetzliche Maskenpause im Nationalrat einbringen.

Handelsobmann ortet Systembruch in Sozialpartnerschaft

In der Debatte um eine bezahlte Maskenpause im Handel wirft WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik der Gewerkschaft einen Systembruch in der Sozialpartnerschaft vor. "Ich verstehe nicht, warum ich das auf die parlamentarische Ebene heben muss. Ich schreibe das ein bisschen dem Sommerloch zu ", sagte Trefelik am Dienstag zur APA.

Nach der Forderung der Gewerkschaft GPA-djp nach einer bezahlten Maskenpause reagierte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und kündigte an, einen entsprechenden Antrag für eine gesetzliche Maskenpause im Nationalrat einbringen zu wollen.

Arbeitgebervertreter erteilten Forderung bereits eine Absge

Solche Gespräche fänden sonst zwischen den Sozialpartnern statt, räumte Trefelik ein. Bereits am Montag erteilten Arbeitgebervertreter, von Handelsverband bis Wirtschaftskammer, der Forderung eine Absage. Die Gewerkschaft möchte für die Beschäftigten im Handel und im Tourismus nach einer Tragedauer von zwei Stunden eines Mund-Nasen-Schutzes eine verpflichtende und bezahlte Pause von 15 Minuten durchsetzen.

"Die wenigsten Betriebe haben durchgehend Kundenfrequenz, sodass die Beschäftigten die Maske durchgehend tragen müssen", so Trefelik. Vielleicht gebe es einzelne Firmen, wo das nicht möglich sei, aber mit einem guten Betriebsklima lasse sich das bewältigen.

(APA/Red)

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