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Renault auch in Malaysia top

Der Machtwechsel in der Formel 1 hat sich auch am Sonntag im zweiten Saisonrennen fortgesetzt. Wie bereits zum Auftakt in Australien gab es auch in Malaysia einen Renault-Triumph. 

Der Spanier Fernando Alonso holte in Sepang nach Ungarn 2003 den zweiten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere und übernahm damit die WM-Führung. Hinter dem 23-Jährigen landeten der Italiener Jarno Trulli (Toyota) und der Deutsche Nick Heidfeld (Williams-BMW) auf den Plätzen zwei und drei.

Die starken Leistungen vom Auftaktrennen in Melbourne bestätigt hat nicht nur Renault, sondern auch das neue österreichische Red-Bull-Team. Der Schotte David Coulthard wurde Sechster, sein österreichischer Teamkollege Christian Klien belegte in der Hitzeschlacht Rang acht. Damit ist die Mannschaft von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz die einzige, die in beiden Rennen beide Piloten in die Punkteränge gebracht hat.

Der Kärntner Patrick Friesacher (Minardi) schied bereits in der dritten Runde aus. Der Rookie hatte nach dem Qualifying den Motor gewechselt und war deshalb auf den 20. und letzten Startplatz verbannt worden. So wie Friesacher beendeten u.a. auch Melbourne-Sieger Giancarlo Fisichella (ITA/Renault), Mark Webber (AUS/Williams-BMW) – das Duo verabschiedete sich nach einer Kollision in der 38. Runde -, Rubens Barrichello (BRA/Ferrari) und das BAR-Gespann Anthony Davidson/Jenson Button (jeweils GBR) nicht das Rennen.

Weltmeister Michael Schumacher fuhr neuerlich der Konkurrenz hinterher, holte aber dank Platz sieben zumindest seine ersten beiden WM-Zähler. Der siebenfache Weltmeister aus Deutschland und die Ferraristi hoffen nun auf einen Einsatz des neuen F2005 bereits in Bahrain.

Renault-Teamchef Flavio Briatore strahlte wie bereits in Australien nach dem Auftaktsieg seines zweiten Schützlings Fisichella. Diesmal umarmte Briatore Alonso, der an der Spitze ein souveränes, fehlerloses Rennen fuhr. „Ich konnte sogar die Reifen schonen, musste nicht voll angreifen“, so der in Oxford lebende Spanier, der mehr als 20 Sekunden Vorsprung auf Trulli hatte.

Probleme hatte Alonso lediglich mit der Trinkflasche – und das bei Temperaturen von bis zu 40 Grad! „Die Flasche war defekt, ich hatte das halbe Rennen nichts zu trinken und bin kurz vor der Dehydration gestanden. Die letzten 20 Runden waren sehr, sehr lang“, so der spanische WM-Leader, der sich sicher ist: „Wir sind das Team, das es heuer zu schlagen gilt.“

Nach dem Ritt im Glutofen Sepang völlig abgekämpft, aber glücklich waren auch die beiden weiteren Podestfahrer Trulli („Wir haben im Winter gute Arbeit geleistet“) und Heidfeld, der sich vom zehnten Startplatz aus noch aufs Stockerl kämpfte.

Lange Gesichter gab es einmal mehr bei BAR-Honda, 2004 noch Vize-Weltmeister hinter Ferrari in der Konstrukteurswertung. Button und Davidson, Ersatz für den erkrankten Takuma Sato (JPN), schieden bereits in der dritten Runde jeweils mit Motorschaden aus. Und das, obwohl BAR in Melbourne kurz vor Ende des Rennens sein aussichtslos zurück liegendes Duo aus dem Rennen genommen hatte, um den Motor für Sepang wechseln zu können.

„Im Vergleich zum Vorjahr haben wir in allen Bereichen einen großen Schritt zurück gemacht. Ich bin sehr verärgert“, dampfte Button nach seinem Ausfall vor Wut.

Klien: “Traumhaftes Wochenende”

„Ein traumhaftes Wochenende“, freute sich Klien, der nach Belgien 2004 (6.) und Australien 2005 (7.) zum dritten Mal in seiner Karriere WM-Punkte holte. Für den 22-Jährigen hatte der Renn-Sonntag bereits im zweiten Qualifying sehr gut begonnen, mit der fünftschnellsten Zeit verbesserte sich der Vorarlberger vom zehnten auf den siebenten Startplatz. „Das war vor allem im letzten Sektor eine perfekte Runde“, freute sich Klien, der allerdings nach nicht optimalem Start im Rennen gleich wieder auf Rang zehn zurückfiel.

Klien überzeugte Fans und Kritiker mit tollen Manövern – u.a. gegen Rubens Barrichello – und Nervenstärke im abschließenden Positionskampf mit Weltmeister Schumacher und McLaren-Pilot Kimi Räikkönen. „Es war heute extrem schwierig zu überholen, deswegen wäre ich wohl nicht mehr an Schumacher vorbei gekommen“, meinte Klien, der unmittelbar hinter Schumi als Achter ins Ziel kam.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner beobachtete das Rennen von Coulthard und Klien mit Wohlwollen. „Beide Fahrer haben sehr gute Leistungen gezeigt, wir sind mit ihren Vorstellungen vollauf zufrieden.“ Deshalb gab es auch von Klien-Konkurrent Vitantonio Liuzzi Lob. „Meine Kollegen fahren wirklich gut. Trotzdem hoffe ich, dass ich in Imola fahren darf“, so der Italiener.

Friesacher hatte Pech, der Kärntner rutschte auf einem Ölfleck aus und kam von der Strecke ab. Der Fleck stammte wahrscheinlich von einem der beiden in der selben Runde wie Friesacher ausgeschiedenen BAR-Boliden.

Michael Schumacher zeigt sich nach dem schlechtesten Saisonstart seiner Karriere nach außen hin cool: „Ich fühle weder Frust noch Freude. Es ist ein Ergebnis, dass wir hinnehmen müssen.“ Ganz anders Alonso, der sogar von seinem Teamchef gebremst werden musste. „Wir haben ihm nach der Hälfte des Rennen gesagt, dass er langsamer fahren soll“, erzählte Briatore.

Alonso ist nun der erste WM-Leader aus Spanien in der F1-Geschichte. „Das ist ein Traum, der wahr geworden ist. Und da möchte ich möglichst viele Rennen bleiben“, hofft Alonso.

Endstand nach 56 Runden:

1.Fernando AlonsoESPRenault1:31:33,736
2.Jarno TrulliITAToyota+ 24,327
3.Nick HeidfeldGERWilliams-BMW32,188
4.Juan Pablo MontoyaCOLMcLaren41,631
5.Ralf SchumacherGERToyota51,854
6.David CoulthardGBRRed Bull1:12,543
7.Michael SchumacherGERFerrari1:19,988
8.Christian KlienAUTRed Bull1:20,835
9.Kimi RäikkönenFINMcLaren1:21,580
10.Felipe MassaBRASauber1 Runde
11.Narain KarthikeyanINDJordan2 Runden
12.Tiago MonteiroPORJordan3 Runden
13.Christijan AlbersNEDMinardi4 Runden

out: Friesacher, Button, Davidson, Villeneuve, Fisichella, Webber, Barrichello

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