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Red Bull will in der Schweiz abfüllen

In der Wirtschaftszeitung „Cash“ kündigte Red Bull-Gründer Dieter Mateschitz an, die Schweizer Produktions-Niederlassung werde in ein bis zwei Jahren in Widnau (Kanton St. Gallen) errichtet.

Seit dem Vorjahr kolportierte Branchengerüchte, wonach der Energy-Drink Red Bull künftig nicht mehr exklusiv im Werk Nüziders bei Bludenz der Rankweiler Fruchtsaftfirma Rauch in Dosen abgefüllt werden soll, sondern auch in der benachbarten Schweiz auf der anderen Seite des Rheins, erhielten neue Nahrung. Die Niederlassung solle „einen Steinwurf“ von der Getränkefirma Rauch angesiedelt werden – „selbstverständlich auch unter deren Leitung“, sagte Mateschitz.

Vom Getränkehersteller Rauch in Rankweil war am Donnerstag zu dieser Causa so gut wie nichts zu erfahren. In der Telefon-Warteschleife ertönte der fröhliche Song „O Happy Day“, aus dem Büro von Geschäftsführer Roman Rauch hieß es auf APA-Anfrage lapidar: „Wir machen dazu keine Aussage, die Entscheidung hat Red Bull zu fällen“. Auch in der Salzburger Red Bull-Zentrale war vorerst niemand für eine kompetente Aussage zu erreichen.

Laut „Cash“ will Mateschitz mit dem Schweizer Zweigbetrieb einem möglichen Handelskonflikt zwischen den USA und der EU ausweichen. Mit einer zweiten Red Bull-Abfüllanlage von Rauch im EU-Ausland Schweiz könnte man einem drohenden Wirtschaftsstreit ausweichen. Nach früheren Berichten wurde noch in diesem Jahr mit dem Aufbau der Schweizer Produktionsanlage gerechnet.

Der Salzburger Energydrink-Hersteller Red Bull mit Sitz in Fuschl am See konnte 2002 den Umsatz um elf Prozent auf 1,15 Mrd. Euro steigern. 2003 werden voraussichtlich weltweit in mehr als 70 Ländern rund 1,5 Mrd. der silbrig-blauen Dosen verkauft werden, um weitere 220 Mio. Dosen mehr als 2002. Die größte Steigerung konnte 2002 mit 40 Prozent in den USA erzielt werden. Der größte Markt ist aber nach wie vor Europa. Der Jahresgewinn hat nach Medienberichten 87 Mio. Euro betragen. Der Wert der Red Bull Gmbh wurde auf mindestens 700 Mio. Euro geschätzt.

Der Red-Bull-Konzern gehört zu 49 Prozent Firmengründer Dietrich Mateschitz, weitere 49 Prozent halten der thailändische Geschäftsmann Chaleo Yovidhya und zwei Prozent dessen Sohn Chalerm. Red Bull finanziert sich im Wesentlichen aus Eigenmitteln. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen 1.452 Mitarbeiter. Red Bull hat weltweit Niederlassungen wie beispielsweise in Los Angeles, Sydney oder Dubai. In den großen europäischen Ländern gibt es Tochterfirmen. Gedacht wird auch an eine Ausdehnung in Osteuropa. Red Bull sponsert u.a. auch den jungen Vorarlberger Formel 1-Newcomer Christian Klien aus Rankweil.

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