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Red Bull Salzburg verliert letzte Partie im Jahr 2014

Andre Ramalho (li.) musste früh vom Feld und hinterließ eine Lücke in der Abwehr von Red Bull Salzburg.
Andre Ramalho (li.) musste früh vom Feld und hinterließ eine Lücke in der Abwehr von Red Bull Salzburg. ©Krugfoto/APA
Ein Kracher zum Herbstkehraus. Red Bull Salzburg und Rapid Wien schenkten sich im letzten Saisonspiel 2014 nichts und boten beim 1:2 Spannung, Action und Leidenschaft. Mit dem schlechteren Ende für die Bullen.
Schiemer beendet Karriere
RB Salzburg - Rapid Wien

Das hart umkämpfte und letzte Spiel vor der Winterpause zwischen Red Bull Salzburg und Rapid Wien ging mit 2:1 an den Rekordmeister. Schön war’s nicht, aber dafür vollgepackt mit Emotionen. Der Herbstmeister spielte ab der 23. Minute mit einem Mann weniger und konnte selbst kaum Akzente setzen. Der späte Gegentreffer von Beric wurde durch Marcel Sabitzer (84.) egalisiert. Beric legte quasi in der letzten Sekunde nach und machte den Einsatz der Bullen zunichte. Salzburg überwintert mit acht Punkten Vorsprung auf den WAC am ersten Tabellenplatz.

Adi Hütter: “Wir wollten dem Publikum zum Abschluss noch einmal ein tolles Spiel bieten. Das ist uns nicht gelungen. Rapid war heute gut. Da war es nicht leicht, so lange in Unterzahl dagegen zu halten. Aber wir haben auch das 0:1 weggesteckt, sind zurückgekommen, haben sehr gut gefightet, haben auch den Ausgleich erzielt. Wenn man dann aber in der letzten Aktion ein Spiel verliert, tut das natürlich weh.”

Schiemer verpasst sein Abschiedsspiel

Einen Wehrmutstropfen musste Bullen-Trainer Adi Hütter schon vor dem Spiel hinnehmen. Der scheidende Innenverteidiger Franky Schiemer konnte an seinem Abschiedsspiel nicht teilnehmen. Der 28-Jährige verletzte sich im Abschlusstraining. Symptomatisch für die Karriere dieses Vorzeigeprofis. Er wurde vor dem Spiel von Sportdirektor Ralf Rangnick und unter dem Beifall der Fans verabschiedet. So blieb ein Platz auf dem Spielbericht frei. Dennoch ließ die Startaufstellung des Meisters keine Wünsche offen. Hütter schickte gegen den Rekordmeister seine beste Elf aufs Feld – wenn auch nicht sehr lange.

 

Schiemer (li.) humpelte nach seiner Ehrung noch eine Abschiedsrunde./Red Bull/GEPA
Schiemer (li.) humpelte nach seiner Ehrung noch eine Abschiedsrunde./Red Bull/GEPA ©Schiemer (li.) humpelte nach seiner Ehrung noch eine Abschiedsrunde./Red Bull/GEPA

FC Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien   1:2 (0:0)
Tore: Marcel Sabitzer (84.) bzw. Robert Beric (80., 94.)
GelbRot: Andre Ramalho (Salzburg, Foul, 23.)
17.199 Zuschauer

Ein Klassiker vor der Winterpause

Der Schlager der Runde hielt in der Anfangsphase was er versprach. Die Chance von Salzburgs Kevin Kampl (7.) nach einem Konter war zwar die einzig nennenswerte Möglichkeit, dennoch entschädigte die elektrisierende Stadionstimmung für alles andere. Viel Einsatz, Zweikämpfe und Fouls prägten die ersten Minuten. Es war die Fußballatmosphäre, die man in Österreich sonst leider oft vermisst. Ein herrliches Fußballfest zum Saisonausklang. In den ersten 15 Minuten neutralisierten sich die beiden Mannschaften im Mittelfeld. Erst danach wurde Rapid stärker und kam durch Kainz zu einer Großchance, die Peter Gulacsi allerdings entschärfte.

Gelb-Rot: Ramalho muss runter

Die Bullen fanden in der ersten Halbzeit kein Mittel gegen die kompakt stehende Rapid-Abwehr. Zu allem Überfluss schwächten sie sich auch noch selbst. Ramalho (23.) musste früh mit Gelb-Rot vom Feld. Besonders ärgerlich: Seine erste Gelbe sah er schon in der dritten Minute wegen Kritik am Schiedsrichter. Zu diesem Zeitpunkt fragten sich viele der 17.199 Zuschauer, ob sie den Brasilianer zum letzten Mal im Bullendress gesehen haben. Die Gerüchte um einen Wechsel im Winter reißen nicht ab. Besonders Ex-Bullencoach Roger Schmidt und Bayer Leverkusen sollen Interesse zeigen.

 

Stand zu oft im Mittelpunkt: Schiedsrichter Hameter (re.)./Red Bull/GEPA
Stand zu oft im Mittelpunkt: Schiedsrichter Hameter (re.)./Red Bull/GEPA ©Stand zu oft im Mittelpunkt: Schiedsrichter Hameter (re.)./Red Bull/GEPA

Red Bull Salzburg nur gefährlich bei Standards

Fußball gespielt wurde auch noch. Salzburg zeigte eine Reaktion auf Ramalhos Ausschluss und kompensierte diesen gut. Durch Freistöße von Soriano (27.) und Hinteregger (29.) gingen die Gastgeber zweimal beinahe in Führung. Um aus dem Spiel in Führung zu gehen, fehlte aber die Konsequenz im Passspiel. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit kochte die Stimmung im Stadion noch ein Mal über, da Schiedsrichter Hameter einige Male unglückliche Entscheidungen gegen Red Bull Salzburg traf. Glücklich waren die Bullen aber, weil Florian Kainz (44.) seine Riesenchance nicht nutzte. Auch beim Gang in die Kabine wurden dem Unparteiischen nicht unbedingt Rosen gestreut. “Aber ich habe ihn ein Mal in Grödig gesehen. Dagegen pfeift er heute weltklasse”, kommentierte Ralf Rangnick Hameters Leistung im SKY-Pauseninterview.

Barisic muss auf die Tribüne

Nach Anpfiff der zweiten Spielhälfte versuchte Salzburg besser ins Spiel zu kommen. Hütter brachte mit Sabitzer (für Soriano) und Keita (für Bruno) zwei frische Kräfte. Torszenen konnte sich die Mannschaft in Unterzahl allerdings lange keine kreieren. Stattdessen traf Rapids Steffen Hofmann (55.) mit seinem Freistoß nur die Querlatte. Salzburg musste zu diesem Zeitpunkt mit dem 0:0 durchaus zufrieden sein. Nicht zufrieden war der wütende Rapid-Trainer Zoran Barisic, der von Schiedsrichter Hameter auf die Tribüne verbannt wurde.

Packende Schlussphase

Die letzten Minuten der Partie waren vollgepackt mit Spannung und Emotion. Nach dem späten Führungstreffer für Rapid (Robert Beric, 80.) drückte Salzburg auf den Ausgleich und wurde in Person von Marcel Sabitzer (84.) belohnt. Kaum ein Spiel in dieser Saison bot so viel Leidenschaft und Action, wie der Schlager vor der Winterpause.

So war es auch keine Überraschung, dass noch ein Tor fiel. Allerdings traf Robert Beric (94.) zum 2:1-Endstand für den Rekordmeister. Den Jahresabschluss hätte sich Red Bull wohl besser vorgestellt. Vorwerfen konnte man den Jungs von Adi Hütter aber nichts. Sie kämpften und verabschiedeten sich würdig aus dem Jahr 2014.

Kevin Kampl zu Tränen gerührt

Seit Wochen wird schon darüber spekuliert, ob Bullen-Star Kampl auch in der Rückrunde in Salzburg spielen wird. Nach der Partie gegen ist er mit Tränen in den Augen in Richtung Fans gelaufen. Diese Geste kann durchaus als Zeichen gesehen werden. Ein möglicher Abgang in der Winterpause wäre möglich. Nur wohin?

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