Red Bull Salzburg beendete die Gruppenphase der UEFA Europa League ungeschlagen. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Celtic Glasgow zum Auftakt stürmten die Salzburger durch die nächsten fünf Spiele. Das letzte Opfer war der Gruppenletzte Astra Giurgiu, der mit 5:1 nach Hause geschickt wurde. Zudem brach man mit 21 Treffern den Torrekord in der Gruppenphase, der bisher bei 18 lag. Die Auslosung zum Sechzehntelfinale findet Montagmittag statt.
Noch vor dem Anpfiff wurde bekannt, dass Salzburg-Verteidiger Franz „Fränky“ Schiemer seine Karriere beenden wird. Schiemer bekam von Trainer Adi Hütter sogar noch einen Kurzeinsatz und durfte sich über seinen letzten internationalen Einsatz freuen.
Hochkarätige Bank
Adi Hütter gönnte etlichen Leistungsträgern eine Pause. So zierten Namen wie Ilsanker, Soriano oder Leitgeb die Bullenbank. Stattdessen feierte Duje Caleta-Car sein Pflichtspieldebüt im Bullenkader. Auch die jungen Wilden Konrad Laimer und Naby Keita durften von Anfang an ran.
FC Red Bull Salzburg – Astra Giurgiu 5:1 (2:0)
Tore: Marcel Sabitzer (9.), Kevin Kampl (34., 91.) Alan (46., 70.) bzw. George Florescu (51.)
8.858 Zuschauer
Jung und hungrig
Das junge Stierblut war schnell auf Temperatur. Die Salzburger attackierten Giurgiu früh und zwangen sie schon in der eigenen Spielhälfte zu Fehlern. Nach einem ersten Warnschuss von Alan (7.), legte Kevin Kampl zwei Minuten später per Ferse das 1:0 von Marcel Sabitzer auf. Das Sturmduo Alan-Sabitzer harmonierte im weiteren Verlauf ausgezeichnet und wirbelte die rumänische Abwehr auf.
Salzburg entdeckt alte Stärken wieder
Nach den guten, aber vergebenen Chancen von Sabitzer (13.) und Alan (17.) verlor die Partie ein wenig an Fahrt. Erst Massimo Bruno (29.) brachte wieder Stimmung unter die 8.858 Zuschauer. Nur Minuten später legte Kevin Kampl nach. Der Slowene traf mit einem Schlenzer ins lange Eck und stellte auf 2:0. Nicht nur der Spielstand, sondern auch die Spielausrichtung von Red Bull Salzburg war zu diesem Zeitpunkt mehr als positiv. Die Bullen attackierten wieder deutlich früher und knüpften an die Zeiten vor dem Malmö-Debakel an. Durch das Pressing kam auch Sabitzer erneut zu einer Großchance (39.), die er, allein vor dem rumänischen Goalie, vergab. Ohne große Gegenwehr kamen die Bullen zum verdienten 2:0-Pausenstand.
Alan bricht den Torrekord
Schon in der ersten Minute der zweiten Halbzeit klingelte es im Kasten der Gäste. Nach perfekter Flanke von Kampl stieg Alan hoch und nickte per Kopf zum 3:0 ein. Der Brasilianer riskierte dabei sogar eine Verletzung, krachte mit der Brust gegen die Stange. Sein Einsatz machte ihn aber unsterblich. Er erzielte das 19. Tor von Red Bull Salzburg in der Gruppenphase und brach damit den amtierenden Rekord, der bei 18 Treffern lag.
Red Bull Salzburg vergibt 100er
Der sehenswerte Anschlusstreffer – ein Distanzschuss aus 25 Metern – von Astra änderte nichts am Spielverlauf. Mit dem Torrekord im Rücken spielten die Bullen weiter munter nach vorne. Alan (52.) hatte bei seinem Stangenschuss Pech, zeigte damit aber auch wieder das alte Problem der mangelnden Chancenauswertung auf. Mit ein Grund warum Red Bull Salzburg in der vergangenen Saison gegen den FC Basel im Achtelfinale ausschied. Passend dazu vergaben Alan (65.) und Caleta-Car (66.) jeweils hundertprozentige Torchancen.
Schiemer beendet Karriere ohne Cut
Die Fans im Stadion jammerten allerdings auf hohem Niveau. Denn Alan (70.) machte noch sein achtes Saisontor in der Europa League und führt damit weiter die internationale Liga an. Ein Stangenschuss der Rumänen ging dabei völlig unter. Auch weil der scheidende Franz Schiemer noch eingewechselt wurde. Die fast schon traditionelle Kopfverletzung sparte sich der 28-Jährige aber diesmal. Am Ende durfte er mit seinen Kollegen über den souveränen 5:1-Sieg und Aufstieg ins Sechzehntelfinale jubeln. Denn Kevin Kampl (91.) legte sogar noch zum 5:1-Endstand nach.