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Red Bull krönte Sport-Engagement mit Formel-1-WM-Titel

Dieses Jahr wird wahrscheinlich eines der erfolgreichsten, oder das erfolgreichste Jahr überhaupt in der Geschichte von Red Bull werden", hat Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz im Sommer seine Erwartungen offenbart. Im Sport hat sich seine Vorhersage bereits bewahrheitet.
Vettel in Salzburg gelandet

Mit den Formel-1-WM-Titeln in der Konstrukteurs- und Fahrerwertung (durch Sebastian Vettel) hat der Konzern aus Salzburg am Wochenende seine einzigartige Erfolgsstory im Sport gekrönt.

Mateschitz gründete 1984 die Red Bull GmbH in Fuschl bei Salzburg, nach dreijähriger Wartezeit auf die lebensmittelrechtliche Zulassung des Energydrinks erfolgte 1987 die Markteinführung von Red Bull. Mateschitz hatte das belebende Getränk an der Bar des Mandarin Oriental Hotels in Hongkong kennengelernt und mit Hilfe des thailändischen Geschäftsmannes Chaleo Yoovinhya (die Familie ist 51-Prozent-Eigentümer des Unternehmens) auf dem österreichischen Markt eingeführt.

Seine persönlichen Leidenschaften – darunter schnelle Autos, Flugzeuge – fanden von Beginn weg auch im Marketing des Unternehmens ihren Niederschlag. Red Bull setzte auf Sportsponsoring, bevorzugte Langzeitpartnerschaften mit Einzelsportlern, zunächst nur im Fun- und Extremsport. Getreu dem Marketing-Motto: “Red Bull verleiht Flügel”. 1,4 Mrd. Euro beträgt mittlerweile das Marketing-Budget, rund 600 Mio. Euro gehen davon in Event- und Sport-Marketing, gab der Konzern bekannt.

Motorsport war von Beginn weg eines der wichtigen Segmente im Sport-Sponsoring von Red Bull. Mateschitz hegte laut eigenen Angaben schon bei der Einführung der Marke Red Bull den Traum, damit irgendwann in die Formel 1 zu gehen. Mateschitz-Freund Gerhard Berger war der erste Sportler weltweit, der öffentlich Red Bull trank. 1995 stieg Red Bull als Hauptsponsor des Sauber-Teams erstmals mit großen Investitionen in die Formel 1 ein, im Herbst 2004 übernahm Red Bull den Jaguar-Rennstall und ist seit 2006 auch mit dem Zweit-Team Toro Rosso in der Königsklasse des Motorsports vertreten. Laut einem Bericht der englischen Zeitung “The Daily Telegraph” beträgt das Jahresbudget für Red Bull Racing rund 185 Mio. Euro.

Unter Aufsicht von Motorsport-Konsulent Helmut Marko wurde aber auch ein Nachwuchsfahrer-Programm (Red Bull Junior Team) eingeführt, bei dem Talente auf Red-Bull-Kosten in den wichtigsten Nachwuchsserien eingesetzt werden. Seit 2001 wurden zahlreiche Formel-1-Fahrer herausgebracht, darunter nun als Höhepunkt Weltmeister Sebastian Vettel. Red Bull unterhält im Motorsport aber auch seit 2006 ein Team in der nordamerikanischen NASCAR-Serie oder ist Hauptsponsor des Citroen World Rallye Teams (mit u.a. Weltmeister Sebastien Loeb).

Im Mannschaftssport unterstützte Mateschitz den Salzburger Eishockey-Club seit 1988 als Gönner und ab 2000 als Sponsor. Der EC von Red Bull Salzburg hält mittlerweile bei drei Meistertiteln (2007, 2008, 2010) und hat im Vorjahr den Continental-Cup gewonnen. In den Fußballsport stieg Red Bull erst viel später ein. Im April 2005 übernahm Red Bull den damaligen SV Salzburg und schuf sich laut Mateschitz “damit ein zweites Standbein in einem Sportengagement mit internationaler Reichweite”.

Der FC Red Bull Salzburg ist ebenfalls dreifacher österreichischer Meister (2007, 2009, 2010), das Fußball-Engagement wurde aber mittlerweile weltweit ausgedehnt. Im März 2006 wurde aus den New York MetroStars der Club Red Bull New York, im Sommer des Vorjahres wurde der SSV Markranstädt übernommen, der nun als RB (RasenBallsport) Leipzig firmiert. Der Plan ist, von der fünften deutschen Liga durchzumarschieren, derzeit liegen die Roten Bullen aber in der vierten Liga nur auf Rang vier. Zudem gibt es Fußball-Standorte in Ghana und Brasilien.

Derzeit unterstützt Red Bull 490 Sportler, mehrheitlich unverändert aus Sportarten, die das Life-Style-Image (jung, dynamisch) transportieren oder im Extremsport angesiedelt sind. Zudem sponsert Red Bull weltweite Serien wie Freestyle-Motocross, Crashed Ice, Cliff Diving (Klippenspringen) oder das Air Race, das 2011 allerdings nicht ausgetragen wird.

Red Bull ist im Snowboard, Skateboard, Wakeboard ebenso engagiert wie bei Basejumpern oder Sky-Divern, im Klettern, Mountainbike, Surfen oder Segeln. Basejumper Felix Baumgartner, dessen Stratos-Projekt, ein Sprung aus 36 km Höhe, vorerst aufgeschoben ist, Kletterer David Lama, die Surf-Legenden Björn Dunkerbeck oder Robby Naish, die Tornado-Doppelolympiasieger Roman Hagara/Hans-Peter Steinacher und die Snowboarder Sigi Grabner und Benjamin Karl sind Red-Bull-Sportler aus diesen Bereichen.

Doch auch vereinzelte Sportler aus dem Basketball, Cricket, Biathlon, Leichtathletik, Golf, Beach-Volleyball, Kanu, Skispringen (Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern, Adam Malysz), Ski alpin (Lindsey Vonn, Aksel Lund Svindal), Skilanglauf (Petter Northug) und sogar Eishockey und Fußball (Mario Gomez) zählen zur Red-Bull-Familie.

Finanziert wird das Sport-Engagement in erster Linie durch den Verkauf von jährlich über 4 Milliarden Red-Bull-Dosen in über 160 Ländern. Im Jahr 2009 lag der Gewinn des Unternehmens nach Steuern bei 123,1 Mio. Euro. Der 66-jährige Mateschitz wurde vom Magazin “Forbes”, das jedes Jahr die Liste der reichsten Menschen der Welt herausgibt, im Frühjahr auf ein Vermögen von 4,1 Mrd. Dollar (2,99 Mrd. Euro) geschätzt.

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