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Rechtsruck bei Jugendlichen

Zunehmende Kinderfeindlichkeit und einen "Rechtsruck bei Vorarlberger Jugendlichen" ortet der Leiter der Vorarlberger Sozialeinrichtung "Stiftung Jupident", Manfred Ganahl.

In einem ORF-Interview mit Radio Vorarlberg am Samstag, nannte Ganahl die triste Arbeitsmarktsituation und immer mehr zerrüttete Familienverhältnisse „einen Nährboden für nationales Gedankengut“.

Die Zahl von „schwierigen“ Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten habe zugenommen, sagte Ganahl im Interview mit Radio Vorarlberg. Probleme sieht der Leiter der „Stiftung Jupident“, in der rund 150 Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder Defiziten schulisch und außerschulisch betreut werden, vor allem durch die instabiler werdenden Situationen im Elternhaus, speziell durch die steigende Anzahl von Scheidungen. „Jede Scheidung ist eine Belastung für ein Kind, weil es immer zwischen zwei Fronten steht,“ sagte Ganahl. Aggressive Ausbrüche und fehlender Respekt der Jugendlichen sei eine Folge von zu wenig Zeit der Eltern, aber auch von zu wenig Raum. „Wir müssen alles daran setzen, dass die Jugendlichen ihre Defizite und Traumata aufarbeiten können, damit ihre Ausbrüche nicht mehr so massiv sind,“ so der Sozialpädagoge.

Nach Ansicht von Ganahl nimmt die Kinderfeindlichkeit in Vorarlberg zu. Als Beispiele führte er das Verbot von Skateboard-Fahren in Wohnanlagen, oder Lärmbelästigung durch Kinder an. „Lärm, den Kinder erzeugen mag man nicht, an den Autolärm haben wir uns gewöhnt, mit dem leben wir“, so Ganahl. Sorgen bereitet dem Sozialpädagogen die angespannte Situation am Arbeitsmarkt. Die triste Arbeitsmarktsituation und immer mehr zerrüttete Familienverhältnisse seien ein Nährboden für nationales Gedankengut, warnte Ganahl. Er beobachte einen „Rechtsruck bei Jugendlichen in Vorarlberg“. Man müsse das genau beobachten. „Die rechtsdenkenden Jugendlichen sind immer besser vernetzt und ihre Zahl steigt,“ sagte der Leiter der Sozialeinrichtung „Jupident“.

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