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Rechtes Netzwerk in OÖ im Visier der Ermittler

Das in Oberösterreich gesprengte rechtsextreme Netzwerk "Objekt 21" interessiert nun auch jene Ermittler, die den 2008 verübten Mordversuch am Passauer Polizeichef Alois Mannichl aufklären sollen. Laut Medienberichten könnte die Gruppe mit dem Attentat in Verbindung stehen. Das Landesamt für Verfassungsschutz sieht hingegen keine Verdachtsmomente.


Im Jänner hatte eine Sonderkommission der oberösterreichischen Kriminalpolizei eine Bande ausgehoben, auf deren Konto u.a. Waffen- und Drogenhandel sowie zahlreiche Gewalt-, Eigentums- und Vermögensdelikte – u.a. zwei Brandanschläge auf Bordelle im Bezirk Kirchdorf und in Wien – gehen sollen. 24 Personen wurden festgenommen, mehrere sitzen nach wie vor in Untersuchungshaft. Einige der Festgenommenen gehörten der vor zwei Jahren aufgelösten rechtsextremen Vereinigung “Objekt 21” an.

Wie die Tageszeitung “Österreich” vor einigen Tagen berichtet hatte, interessieren sich nun auch bayerische Ermittler für die Mitglieder des rechten – so die Eigendefinition – “Freizeit- und Kulturvereins”. Laut “Kronen Zeitung” soll es Anfang April in Linz eine Fallbesprechung zwischen deutschen und den österreichischen Kriminalisten geben. Der Mordversuch am Passauer Polizeichef ist nach wie vor ungeklärt. Von den Tätern, die aus dem Neonazi-Milieu kommen dürften, fehlt trotz Phantombildern mit markanten Tätowierungen jede Spur.

Unbekannte hatten Mannichl 2008 vor der Tür seines Hauses in der Dunkelheit aufgelauert. Ein glatzköpfiger Mann warf ihm nationalistische Parolen an den Kopf und versetzte ihm einen Messerstich. Die elf Zentimeter lange Klinge verfehlte das Herz nur knapp, eine Notoperation rettete dem Spitzenbeamten das Leben.

“Es gibt keinen konkreten Hinweis, dass jemand vom ‘Objekt 21’ etwas mit dem Fall Mannichl zu tun gehabt hat”, sagte der Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz, Michael Tischlinger, auf APA-Anfrage. Er bestätigte, dass es Anfang April ein Treffen der Behörden der beiden Länder gibt. Dabei geht es nicht nur um den Mordversuch, sondern auch um die Kontakte der rechtsextremen Szene zwischen Oberösterreich und Deutschland im Allgemeinen.

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