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"Recht auf Marmelade": WienWoche-Initiative kämpft für mehr Obstbäume

Eine Initiative kämpft im Rahmen der WienWoche für das Recht auf Marmelade
Eine Initiative kämpft im Rahmen der WienWoche für das Recht auf Marmelade ©Milena Krobath
Die "Initiative Stadtfrucht" ist überzeugt: Was Wien dringend braucht, sind mehr Obstbäume. Das Kollektiv dahinter hat nun eine Petition mit dem Titel "Recht auf Marmelade!" gestartet. Und auch wenn die Unterschriften-Aktion Teil des Kulturprojekts "WienWoche" ist, ist sie sehr wohl ernst gemeint.
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Wie am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde, wollen die Initiatoren die Stadt dazu bewegen, künftig einen gewissen Anteil an Obstbäumen zu pflanzen. Diese könnten dann von den Stadtbewohnern genutzt werden.

10% der neuen Bäume sollen Obstbäume sein

Pro Jahr würden vom Stadtgartenamt rund 2.000 Bäume neu gesetzt. “Künftig sollen zehn Prozent davon Obstbäume sein”, forderte Peter A. Krobath von der Stadtfrucht-Initiative. Bisher sei das abgelehnt worden, mit der Begründung, dass diese einen zu hohen Betreuungsaufwand bräuchten und faulendes Obst die Passanten verärgern würde. Laut den Marmelade-Proponenten gibt es jedoch widerstandsfähige Sorten. Zudem könnten sich Leute aus der Nachbarschaft um die Pflanzen kümmern.

Wien bietet guten Boden

Die Stadt sei, so wurde versichert, durchaus ein guter Boden für Obstsorten aller Art. Laut Andreas Spornberger von der Universität für Bodenkultur (Abteilung Wein- und Obstbau) sind im urbanen Raum die Temperaturen geringfügig höher und es gibt mehr windgeschützte Bereiche.

Dadurch sei etwa die Gefahr von Spätfrösten nicht so hoch. Sogar mediterrane Sorten wie Feigen, Kiwi oder Zitronen könnten laut Spornberger kultiviert werden.

Aktivisten pochen auf ökologischen Sinn

Ökologisch wären Obstbäume ebenfalls höchst sinnvoll, sind die Aktivisten überzeugt. Sie seien eine kostenlose Nahrungsressource, die nicht transportiert werden müsste.

Außerdem würden sie “Geschmacksabenteuer” bieten, die es bei Supermarktware nicht gebe. Zudem wurde auf aktuelle Entwicklungen in der Lebensmittelindustrie verwiesen, die immer stärker auf Kosten von Menschen und der Umwelt produziere, wie es hieß. Hier brauche es Alternativen.

Recht auf Marmelade – aber nicht nur

Dass die Petition im Rahmen der WienWoche das Recht auf Marmelade im Titel führt, ist laut den Initiatoren darauf zurückzuführen, dass es sich dabei um das bekannteste aus Früchten gewonnene Produkt handelt. “Wir mögen aber auch Obstkuchen und Obstschnäpse”, wurde heute versichert. Gefordert wird übrigens nicht nur der Anbau von Obstbäumen auf öffentlichen Flächen, sondern auch das Aussetzen von Fruchtsträuchern.

(apa/red)

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