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Reaktionen zur EURO-Auslosung Österreichs

Österreich trifft bei der EURO 2008 in Gruppe B auf Kroatien, Polen und Deutschland. Dieses am Sonntag in Luzern gezogene Los für die Heim-EM sorgte im österreichischen Fußball-Lager für leichte Zuversicht.

Josef Hickersberger (ÖFB-Teamchef): „Es hätte schlimmer kommen können. Im Grunde genommen bin ich mit der Auslosung zufrieden. Deutschland ist wie immer Favorit, auch Polen und Kroatien rechnen sich Chancen aus auf ein Weiterkommen. Ich glaube, es ist immer gut, so spät wie möglich gegen Deutschland zu spielen. Polen im Eröffnungsspiel wäre mir aber lieber gewesen. An Kroatien sind meine Erinnerungen nicht so gut, was die letzten Ergebnisse betrifft. Das Duell mit Deutschland freut mich besonders, ich habe in der deutschen Bundesliga gespielt und war dort Trainer, Joachim Löw war Trainer in Innsbruck und Wien, es ist ein schönes Aufeinandertreffen. Es geht jetzt darum, alle Teams zu analysieren, wir wissen, dass die Teams Stärken haben, aber vielleicht gibt es Details die wir dann in den Spielen ausnützen können.“

Andreas Herzog (ÖFB-Teamchef-Assistent): „Wir haben drei Gegner, die sich souverän qualifiziert haben. Man kann aber zufrieden sein, denn es hätte schlimmer kommen können. Deutschland ist haushoher Favorit, gegen die anderen beiden Teams rechnen wir uns doch Chancen aus, das sind Gegner, die wir an einem guten Tag schlagen können. Das stimmt mich zuversichtlich. Gegen Kroatien haben wir ein Freundschaftsspiel zu Beginn der Hickersberger-Ära mit 1:4 verloren, bei der EM wird man eine andere österreichische Mannschaft sehen. Wir müssen schauen, dass wir bis zur EURO gute Spiele absolvieren und dann dort über uns hinauswachsen.“

Slaven Bilic (Teamchef Kroatien): „Ich habe schon im Vorhinein gesagt, dass es keine leichte Gruppe oder Horrorgruppe gibt. Wir haben eine Freude mit der Gruppe, aber genauso wie wir mit jeder anderen auch eine Freude gehabt hätten. Wir achten und respektieren jedes Team. Das erste Spiel wird sehr schwierig, aber ich bin zuversichtlich. Wenn wir uns gut vorbereiten, und das werden wir, und etwas Glück haben, haben wir gute Chancen erfolgreich zu sein.“

Joachim Löw (Teamchef Deutschland): „Ich freue mich, dass wir gegen Österreich spielen, weil sie Gastgeber sind. Ich kenne Wien und das Stadion in Wien. Es ist eine tolle Sache, gegen den Gastgeber zu spielen. Die Zeit in Österreich hat mir viel gebracht. Ich denke, alle Gruppen bis auf die Gruppe C sind ausgeglichen. Wir können zufrieden sein. Es wird sicherlich schwer, aber es ist für uns eine lösbare Aufgabe. Das Testspiel gegen Österreich werden wir im Februar auf alle Fälle stattfinden lassen. Da sind es noch vier Monate bis zur EM.“

Leo Beenhakker (Teamchef Polen): „Ich bin glücklich, es ist eine sehr interessante Gruppe. Es ist immer ein Vergnügen, gegen den Gastgeber zu spielen. Deutschland ist eine der besten Mannschaften der Welt. Kroatien ist die Mannschaft der Zukunft, hat eine Riesen-Qualifikation gespielt. Das Eröffnungsspiel gegen Deutschland ist in Ordnung. Von der Theorie ist Deutschland Favorit, aber im Fußball kann immer alles passieren, das ist das Schöne daran. Es ist nicht einfach, eine sehr offene Gruppe, wo einige Überraschungen passieren können.“

Andreas Ivanschitz (ÖFB-Teamkapitän): „Die Gruppe hätte schlimmer kommen können, sie sieht aber leichter aus, als sie tatsächlich ist. Bei der EURO gibt es keine leichte Gruppe, nur Topnationen. Das Eröffnungsspiel gegen Kroatien passt schon so, es wird entscheidend sein, auf dieses Spiel wird viel ankommen. Wir wissen, was das für eine Chance für uns ist, ich bin überzeugt, dass uns viel gelingen kann.“

Markus Weissenberger (Österreich/Legionär bei Eintracht Frankfurt):
„Wir hatten in Österreich gehofft, Deutschland zu bekommen, das natürlich Favorit ist vor Kroatien. Wir und die Polen, mit denen ich uns auf Augenhöhe sehe, sind die Außenseiter. Vielleicht können wir im Auftaktspiel gegen Kroatien für eine Überraschung sorgen. Wir spekulieren darauf, dass Deutschland seine ersten beiden Spiele gewinnt und dann vielleicht seine Stars gegen uns schonen wird.“

Martin Hiden (Österreich-Teamspieler/Rapid): „Mit dieser Gruppe kann ganz Österreich zufrieden sein. Denn da ist unser großes Ziel, der Aufstieg ins Viertelfinale, wirklich drinnen. Alles andere liegt jetzt an uns Spielern. Dass wir den großen Favoriten Deutschland als letzten Gegner haben, ist wahrscheinlich kein Nachteil. Die EURO 2008 ist ein passender Zeitpunkt, um Cordoba wieder aufzuwärmen. Dennoch muss bei uns an allen drei Tagen einfach alles zusammenpassen.“

Rene Aufhauser (Österreich-Teamspieler/Salzburg): „Realistisch betrachtet sind Kroatien und Deutschland die großen Favoriten. Deutschland ist natürlich der Highlight-Gegner. Das ist eine tolle Aufgabe und eine super Chance. Ausgerechnet bei der EM im eigenen Lande dürfen wir das große Bruderduell aufleben lassen. 30 Jahre nach Cordoba, das hat Würze. Polen ist ein Los, das man vielleicht noch am ehesten als angenehm bezeichnen kann, ohne auch nur im Geringsten respektlos sein zu wollen. Es war im Vorhinein klar, dass wir mindestens zwei ausgezeichnete Tage brauchen werden, um aufzusteigen. Aber mit der Euphorie im Land ist alles möglich, egal wie der Gegner heißt.“

Niko Kovac (Kroatien-Teamkapitän/Salzburg): „Die Unterstützung ihrer Fans könnte für die Gastgeber aus Österreich der Trumpf sein. Wir müssen ganz besonders beim ersten Match gegen Österreich auf der Hut sein.“

Oliver Bierhoff (Teammanager Deutschland): „Ich denke, wir können sehr zufrieden sein, wenn man die anderen Gruppen sieht. Gegen den Gastgeber zu spielen, ist nicht einfach. Die Österreicher haben sicherlich Probleme in der Nationalmannschaft. Sie mussten keine Qualifikation spielen, aber sie haben einen Heimvorteil. Zu Hause zu spielen und Motivation sind nicht zu unterschätzen. Die Polen sind auf keinen Fall zu unterschätzen, das haben wir erst vor einem Jahr gemerkt. Kroatien ist auf dem Papier die Mannschaft, die am meisten zu fürchten ist.“

Reinhold Lopatka (Sport-Staatssekretär): „Gruppe B mit Kroatien, Deutschland und Polen ist ein gutes Los. Zwei von drei Mannschaften sind aus meiner Wunschgruppe. Ich freue mich aber schon sehr auf das Auftaktspiel gegen Kroatien. Ich möchte unbedingt, dass Österreich nach der Vorrunde im Turnier bleibt und rechne mir in dieser Konstellation Chancen für unser ÖFB-Team aus. Polen ist bezwingbar, Kroatien wird schwer, aber machbar, und was Deutschland betrifft, so sind unsere Nachbarn natürlich Favorit auf den EM-Titel.”

(Text: APA)

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