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Rätselhafter Fund in einem Bauernhaus

Große Augen machte Johann Greißing aus der Parzelle Berg in Hörbranz, als er unlängst den Fußboden in einem Zimmer seines alten Hauses erneuerte.

Beim Entfernen der alten Dielen kamen im Zwischenboden einige bemalte Bretter zum Vorschein. Die sehr gut erhaltenen Bretter sind mit religiösen Motiven verziert und dürften aus dem späten 18. Jahrhundert stammen.

Rätselhaft ist, wann die Bretter mit der Inschrift „INRI“, dem Herz Jesu und den Ornamentverzierungen in den Fußboden gelangten. Das Haus dürfte aus der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts stammen. Dies wird sowohl durch einen Dachziegel mit der Inschrift 1779 als auch durch eine kleine im Fußboden aufgefundene Münze belegt. Bei der kleinen Silbermünze handelt es sich um einen württembergischen „48stel Konventional-Thaler“ von zirka 1770. Johann Greißing kann sich auch nicht erinnern, dass seine Vorfahren diesen Fußboden gelegt hätten. Der Fund dürfte deutlich älter als das Haus sein, da man vermutlich kaum „etwas Neues“ im Fußboden als Dämm-Material verwendete.

Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ein Deckenfragment einer Kapelle handeln könnte, was auch die Leiterin des Bundesdenkmalamtes in Bregenz, Dr. Renate Madritsch, auf Nachfrage bestätigte. Im „Kreuzungspunkt“ des roten Kreuzes befindet sich eine etwa fingerdicke Öffnung, durch die möglicherweise das dünne Läuteseil des Kappellenglöckchens verlief. Aus welcher Kapelle diese „Entdeckung“ stammt und wann sie in das Bauernhaus nach Hörbranz-Berg gelangte, bleibt ein kleines Geheimnis der Geschichte. „Auf jeden Fall erhält das Gemälde einen Ehrenplatz im Haus“, versichert der stolze Entdecker.

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