AA

Rapid und ÖFB wehren sich gegen Berichte der Tageszeitung "Österreich"

Zu dem Artikel „Fans schnupften Koks im Stadion" der Tageszeitung "Österreich" hat der SK Rapid Wien nun via Aussendung offiziell Stellung bezogen. Auch der ÖFB ist am Mittwoch im Teamcamp in Orihuela mit einem offenen Brief an die Zeitung an die Öffentlichkeit gegangen - und übte harte Kritik an der Berichterstattung.
Marcel Koller bleibt bis 2015

“Drogen-Skandal erschüttert Rapid: Ein Promi-Fan kokste im Stadion vom Meisterteller,” schrieb die Tageszeitung “Österreich” in einem Bericht ihrer Mittwochsausgabe. Rapid hat sich zu diesem Bericht nun selbst zu Wort gemeldet:

“Beim Thema illegale Drogen im Sport und rund um Veranstaltungen des Klubs verfolgt der SK Rapid eine ‘Zero-Tolerance-Strategie’!”, lässt der Klub wissen. Die veröffentlichten Bilder seien – “unabhängig ob es sich um eine illegale oder legale Substanz handelt” – im Zusammenhang mit dem Meisterteller der Fußball-Bundesliga und dem SK Rapid “völlig inakzeptabel”, da es sich bei dem Teller um das “das höchste Symbol der österreichischen Bundesliga” handle.

Rapid: “Fotos nicht in Hanappi-Stadion”

Rapid meint weiters, dass die von der Zeitung veröffentlichten Bilder “keinesfalls in der Kabine des Gerhard-Hanappi-Stadions entstanden sein konnten, da im gesamten Bereich der Umkleide der Rapid-Spieler weder im Jahr 2008 noch jetzt Türen in den Sanitärbereichen zu finden sind, die der Farbe auf den veröffentlichten Bildern entsprechen.”

Zudem heißt es, dass der SK Rapid von der im erwähnten Artikel beschuldigten Person den Nachweis erwartet, dass es sich bei diesem Pulver nicht um die Droge Kokain oder ein anderes illegales Rauschmittel handelte.  “Wie diese übrigens nach Erscheinen des Artikels gegenüber dem SK Rapid angab,” betont der Klub.

Wie kamen Rapid-Fans an den Meisterteller?

Auf die Frage, wie der Fan überhaupt an den Teller kommen konnte, weiß Rapid ebenfalls eine Antwort:

“Nach dem Titelgewinn im April vor fünfeinhalb Jahren (…) haben mehrere Fanklubs angefragt, den Meisterteller für einige Stunden zu leihen, um Erinnerungsfotos anfertigen zu können. Diesen Bitten kam der SK Rapid damals nach. Dass dabei nun neben zahllosen positiven Erinnerungsbilder Fotos wie die oben erwähnten zustande kamen, ist bedauerlich und auch inakzeptabel,” so der Klub in der Aussendung.

ÖFB: Offener Brief an “Österreich”

Auch das österreichische Fußball-Nationalteam meldete sich am Mittwoch zu Wort, und zwar mit einem offenen Brief an “Österreich”. In diesem von allen Kickern unterzeichneten Schreiben beschweren sich die Spieler über  “schlecht bis gar nicht recherchierte Artikel” und “Exklusiv-Interviews, für die niemand von uns jemals interviewt worden ist”.

Die Berichterstattung rund um die jüngste Vertragsverlängerung von Teamchef Marcel Koller hat laut Teamkapitän Christian Fuchs “das Fass zum Überlaufen gebracht”.

Berichterstattung über Marcel Koller

“Es hat schon in der Vergangenheit zahlreiche Berichte gegeben, die nicht der Wahrheit entsprochen haben. Deshalb haben wir uns als Mannschaft entschlossen, diesen gewagten und ungewöhnlichen Schritt zu machen. Wir wollen unterstreichen, dass das Fass übergelaufen ist”, erklärte Fuchs.

Koller wurde an einem Tag als Verräter bezeichnet, am nächsten Tag wollten sie ihn zum Ehrenbürger machen. Das kann so nicht sein”, argumentierte Fuchs, der hinzufügte: “Wir wollen die sachliche Medienfreiheit keinesfalls infrage stellen. Wir setzen uns für eine kritische, aber wahrheitsgemäße Medienlandschaft ein.”

“Wahrheit und Würde in Medienberichten”

In dem Schreiben hieß es u.a.: “Über Seriosität, Ehrgefühl oder Gewissenhaftigkeit in der medialen Berichterstattung mag man im Quotenkampf unterschiedlicher Meinung sein. Auch mag die Forderung nach journalistischer Ethik als ‘unzeitgemäß’ belächelt werden. Als Vertreter eines Sports, in dem Fairplay, Respekt, Verlässlichkeit, Gerechtigkeit, Wertschätzung und Teamgeist wesentliche Kriterien sind, als Personen der Öffentlichkeit und damit gleichzeitig als Vorbilder für so viele – vor allem auch junge – Menschen in unserem Land fühlen wir uns aber verantwortlich, wenigstens unsere Stimme zu erheben und uns vehement für Wahrheit, Wahrung der Würde und Fairness in Medienberichten auszusprechen,” so der ÖFB.

(Red./APA)

  • VIENNA.AT
  • Wien-Fußball
  • Rapid und ÖFB wehren sich gegen Berichte der Tageszeitung "Österreich"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen