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Rainhard Fendricht spendet Gage

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Vom Saulus zum Paulus: Sänger Rainhard Fendrich, der noch im Mai dieses Jahres eingeräumt hatte, über 15 Jahre hinweg Kokain konsumiert zu haben, zeigt nun soziales Engagement.

Der Pop-Barde unterstützt ein Projekt für Suchtprävention. Details um die Kampagne „Eigenständig werden“ sind am Montag bei einem Pressegespräch in Wien vorgestellt worden.

„Meine schlechten Erfahrungen kann ich nicht rückgängig machen“, so der 51-Jährige. Er wolle aber versuchen, Menschen vor Ähnlichem zu bewahren, meinte der Sänger, der in der vergangenen Zeit mehr für unrühmliche als musikalische Schlagzeilen sorgte. Seine Unterstützung sei freilich nicht aus Publicity-Zwecken erfolgt. Seine Zustimmung, sich einzubringen, kam „relativ spontan“.

„Eigenständig werden“ ist ein österreichweites, begleitendes Unterrichtsprogramm zur Förderung des Selbstbewusstseins und des Stressbewältigungsvermögens von Volksschulkindern. Das Ziel ist, Suchtneigungen vorzubeugen. Als ersten Schritt spendet Fendrich einen Teil seiner Gage des Austria 3-Konzerts am 14. Juli in Krems. Im weiteren Verlauf des Projekts soll der Musiker dann als „Mentor und Sprachrohr“ fungieren. Wie dies aber konkret aussehen soll, wird „in den nächsten Wochen erarbeitet“, sagte Manfred Sadler, Projektverantwortlicher von „Eigenständig werden“.

Als Vermittlerin des Prominenten für die Initiative fungierte die niederösterreichische Landesrätin Johanna Mikl-Leitner (V): „Ich wünsche mir, dass durch diese Aktion klar wird, dass man aus Fehlern lernen kann.“

Fendrich befindet sich seit seinem Drogen-„Outing“ in Therapie:
„Ich kann nicht sagen, wie es mir im Moment geht, aber ich kann sagen dass es ’bunter’ wird.“ Aber erst in einem Jahr stehe fest, ob er tatsächlich geheilt sei, meinte er und berief sich auf die Aussagen seines Psychologen. Mit dem „Zeug“ und der Gesellschaft, von der es erhalten habe, habe er aber nichts mehr zu tun. „Ich habe den Willen, die Therapie erfolgreich zu beenden“, sagte Fendrich.

Auch von einer neuen Leidenschaft mit Suchtfaktor berichtete der Mann, der laut Wolfgang Übl, Geschäftsführer von der zuständigen Werbeagentur markant „die zweite Bundeshymne“ (Anm.: „I am from Austria“) komponiert hat: Ausdauersport. Er gehe jetzt „Power-Walken“. „Ab einem gewissen Pulsschlag kommt man da in eine direkt meditative Stimmung“. Regelmäßiger Sport schütte zudem Endorphine aus, erläuterte der Künstler einen Teil des Therapieprogramms.

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