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Radweg Linke Wienzeile: Staugefahr ab 2. September

Der Radweg an der linken Wienzeile sorgt seit Monaten für stadtweite Aufregung.
Der Radweg an der linken Wienzeile sorgt seit Monaten für stadtweite Aufregung. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Ab 2. September wird am Radweg an der Linken Wienzeile gearbeitet. Mit Baustellenbeginn startet auch die Staugefahr.

Eine 600 Meter lange Baustelle sorgt seit Monaten für stadtweite Aufregung: An der Linken Wienzeile wird zwischen Getreidemarkt und Köstlergasse ein Radweg gebaut. Deshalb muss ab 2. September bis Mitte Dezember eine von zwei Fahrspuren für den Verkehr gesperrt werden. Staus werden erwartet. Wiens Baustellenkoordinator Peter Lenz appellierte am Montag an die Autofahrer, großräumig auszuweichen.

Verkehrsteilnehmer sollten die Strecke meiden

"Bitte meiden Sie die Gegend", adressierte Lenz im Rahmen eines Pressegesprächs an die motorisierten Verkehrsteilnehmer. Denn klar sei, dass im betreffenden Bereich 50 Prozent der Leistungsfähigkeit der Straße wegfielen. Das werde sich natürlich auch auf die Situation am Karls- und Schwarzenbergplatz, am Ring oder auf der Rechten Wienzeile auswirken. Immerhin passieren rund 20.000 Fahrzeuge täglich die Linke Wienzeile. Gerade der von der Teilsperre betroffene Bereich sei aber beispielsweise sehr gut mit den Öffis erreichbar.

Die derzeit noch zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse eingestellte U4 fährt ab 2. September wieder durchgehend. Die Sanierung dieses Abschnitts der grünen U-Bahn-Linie, die die Wienzeile entlang fährt, war auch der Grund dafür, warum der Radweg nicht schon in den grundsätzlich verkehrsärmeren Sommermonaten in Angriff genommen wurde.

Baustellenkoordination: Enge Zusammenarbeit mit Wiener Polizei

Damit es möglichst nicht zu ausufernden Staus kommt, kooperiert die städtische Baustellenkoordination eng mit der Polizei. Sie wird eigens Beamte abstellen, die verhindern sollen, dass Autofahrer etwa durch vorschnelles Einfahren Kreuzungen blockieren. Die Toleranzgrenze wird dabei wohl nicht allzu hoch angesetzt: "Wenn es jemand wissen will, wird er ganz normal beamtshandelt", warnte Michael Takacs, Leiter der Verkehrsabteilung in der Landespolizeidirektion Wien. Sprich: Es wird angezeigt.

Um die Verkehrssituation im Umkreis der Baustelle im Blick zu haben und bei Problemen recht rasch reagieren zu können, wird auch ein Hubschrauber eingesetzt. Die Polizei rechnet vor allem werktags mit Verzögerungen. "20.000 Autos lassen sich nicht einfach wegzaubern", brachte es Takacs auf den Punkt.

Baustellen-Fortschritte: Fahrstreifen wird schrittweise freigegeben

Wobei sich die Situation schon nach einigen Wochen zusehends entspannen sollte. Denn mit Fortschreiten der Baustelle wird dann schrittweise die zweite Fahrspur in Richtung stadtauswärts wieder freigegeben. Ab Mitte Oktober ist die Straße vom Getreidemarkt bis zum Theater an der Wien dadurch wieder voll befahrbar, ab Mitte November dann schon bis zur Girardigasse.

Was wird eigentlich genau gebaut? Zwischen Getreidemarkt und der Köstlergasse - also auf Höhe des Naschmarkts - wird entlang der Linken Wienzeile ein zwei Meter breiter Zwei-Richtungs-Radweg errichtet. Damit wird die letzte Lücke des Wiental-Radwegs geschlossen. Zwischen Fahrbahn und Radweg wird ein bis zu ein Meter breiter Sicherheitsstreifen gebaut, um ausreichend Platz zum Ein- und Aussteigen bzw. zum Anliefern zu schaffen. Nach Ende der Bauarbeiten werden Autofahrern übrigens wieder wie gewohnt zwei Fahrspuren zur Verfügung stehen. Nur die eigene Abbiegespur in die Begegnungszone Schleifmühlbrücke entfällt, das Linksabbiegen bleibt aber weiterhin möglich.

APA

Radweg Linke Wienzeile: 70 Parkplätze entfallen

70 Parkplätze entfallen allerdings. Um die Gemüter zu beruhigen, gibt es für Naschmarktkunden in umliegenden öffentlichen Garagen bis Mitte 2021 verbilligte Tarife. Die erste Stunde wird sogar gratis sein, dafür muss von teilnehmenden Marktstandlern eine Vergütungskarte geholt werden. Für Anrainer des 6. Bezirks gibt es ebenfalls ein Kontingent von reduzierten Dauerstellplätzen in einigen Garagen.

Lenz betonte heute, dass die Baustelle nicht ausschließlich dem Radweg geschuldet sei. Die bestehende Fahrbahn habe sowieso saniert werden müssen - und zwar von Grund auf. Denn unter der jetzigen Oberfläche befänden sich noch alte Pflastersteine sowie Gleisanlagen aus den 1960er-Jahren, als auf der Linken Wienzeile noch die Straßenbahnlinie 61 unterwegs war. "Man kann da nicht einfach einen Radweg hinpicken."

(APA/Red)

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