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Radikale Schüler in Dornbirn: Erste Bewusstseinsbildung durch Workshops

Einige Schüler der HTL Dornbirn fielen im Dezember mit rechtsextremistischen Handlungen negativ auf. Die gesetzten Maßnahmen greifen, erklärt der Direktor gegenüber VOL.AT.
Radikale Schüler in Dornbirn
Direktor zu radikalen Schülern

Im Dezember wurde bekannt, dass mehrere Schüler der HTL Dornbirn rechtsextremistische Handlungen ausgeführt, sowie nationalsozialistische Äußerungen und Postings getätigt haben. Die Schule ergriff sofortige Maßnahmen zur internen Aufarbeitung, betont Direktor Michael Grünwald gegenüber VOL.AT vergangene Woche im Telefoninterview (siehe Video).

Ermittlungen laufen noch

In Zusammenarbeit mit dem Ifs und der Landespolizeidirektion wurden seither Informationsstunden zum Thema durchgeführt. Die Polizei Dornbirn hat sich des Falles angenommen. Grünwald gibt jedoch an, man habe bisher noch keine Rückmeldung bekommen. “Die Ermittlungen laufen derzeit noch und die zuständigen Beamten sind noch mit den Einvernahmen beschäftigt”, erklärt Polizeisprecherin Susanne Dilp gegenüber VOL.AT.

Bewusstseinsbildung eingetreten

Man stehe außerdem noch immer mit Benjamin Gunz, Experte für Extremismusprävention des Ifs, in Kontakt, so Grünwald gegenüber VOL.AT. “Wir haben schon erste Maßnahmen gesetzt”, erklärt er. Der Fall sei zudem schon in einer Lehrerkonferenz besprochen und diskutiert worden, die Lehrer hätten die Chance bekommen Fragen zu stellen. Darüber hinaus sei die Schülergruppe bereits aufgeklärt worden: “Es hat mit der betroffenen Klasse schon einen Workshop gegeben und es werden noch weitere folgen.” Erfreulich ist, dass die Maßnahmen der Schule bereits eine erste Wirkung zeigen. “Wir stellen fest, dass gerade in dieser einen Klasse nach diesem ersten Workshop eine Bewusstseinsbildung eingetreten ist. Auch eine Veränderung im Denken, in der Gruppendynamik”, gibt Grünwald an.

©Bernd Hofmeister

Ich und die Gruppe

Wie lange es noch dauern wird, bis die Workshops ihre volle Wirkung entfalten und die Lage sich wieder normalisiert, weiß der Schulleiter nicht. “Das hängt einfach ganz daran, dass dieses Phänomen sozusagen wirklich von der Wurzel herangegangen werden muss – vom Bewusstsein her”, erläutert er. Besonders die Gruppendynamik und die Weltanschauungen der Schüler würden dabei eine große Rolle spielen. “Ich und die Gruppe – das sind solche Themen, die aufgearbeitet werden müssen”, erklärt Grünwald. “Das geht nicht in zwei drei Stunden, sondern da muss dazwischen auch wieder Zeit sein, damit sich das Ganze setzen kann, damit man selber zum Denken kommt.”

Rektor zeigt sich zuversichtlich

Die Arbeit mit der Klasse könnte sich also noch über einen Zeitraum von mehreren Wochen erstrecken. Nicht nur die eine Klasse, auch die restlichen Schüler, wolle man im Auge behalten und genauer unter die Lupe nehmen. “Wir werden natürlich auch die Situation in der Schule beobachten, ob es eventuell noch weitere Gruppierungen gibt.” Trotz der schwierigen Lage zeigt sich Direktor Grünwald zuversichtlich: “Die Information ist erfolgt. Eltern, Lehrer und die vorgesetzte Behörde – wir sind immer in sehr sehr engem Kontakt. Das funktioniert sehr gut und darüber bin ich sehr froh.”

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