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R.U.S.E: Strategie Godlike

Hitzige Schlachten in grandioser Kulisse: R.U.S.E.
Hitzige Schlachten in grandioser Kulisse: R.U.S.E. ©Waibel
Mit Echtzeitstrategie auf der Spielekonsole ist das so eine Sache. Lange hat es gedauert, bis findige Entwickler angepasste Steuerungen entwickelten, mit Command and Conquer ist sogar ein recht gut auf das Gamepad angepasstes Game portiert worden. R.U.S.E. soll neue Maßstäbe setzen – am PC und auf der Konsole.
RUSE

Das Szenario ist so beliebt wie mittlerweile ausgelutscht: Zweiter Weltkrieg. R.U.S.E. handelt sich diesbezüglich keine Innovations-Lorbeeren ein. Die bekannte Story der sich gegenüberstehenden Parteien wurde stimmig inszeniert und durch schön gemachte Zwischensequenzen aufgehübscht.

Da R.U.S.E. ein Multikonsolentitel ist, und auf PS 3, Xbox 360 und PC gleichermaßen erscheint, schien die Herausforderung nicht nur die Skalierung in punkto Grafikqualität, sondern auch die Anpassung an die mit dem Gamepad indirekte Steuerungsmethode zu sein.

Das eigentlich besondere an R.U.S.E. ist die Perspektive und die Möglichkeit, seine Einheiten aus unterschiedlichsten Zoomstufen und Ansichtsrichtungen, frei derehend, zu kontrollieren. Das erinnert in seiner Art an Generalstabstische in Kommandobunkern, wo Offiziere Figuren hin auf einer Gesamtkarte des Einsatzgebietes hin und her schieben, um sich ein Bild vom Geschehen zu machen. Und es hat auch diesen taktischen Nutzen. Denn weit herausgezoomt werden die Einheiten als taktische Symbole dargestellt.

Das Game machte dann auch einstmals Furore auf einem Gametisch von Microsoft, der mittels Berührung bedient wurde. Gut betuchte können sich dieses Teil auch ordern, und dann ihre Einheiten wie ein richtiger General nur mit Handgesten auf dem Schlachtfeld herumschubsen. Der Großteil der Gamer nimmt mit dem PC oder der Konsole vorlieb, worauf R.U.S.E. auch großen Spaß macht.

Überhaupt sind bei R.U.S.E. Denker und kühle Strategen gefragt, Freizeitrambos mit Kawumm – Attitüde kommen hier nicht weit. Nach Abschluss der spannend inszenierten Kampagne bietet R.U.S.E. auch einen interessanten Special Operations Modus und einen Online-Multiplayer.

Dabei führt R.U.S.E. den Spieler sehr behutsam in die Gamemechanik ein, zu Beginn, mit einigen einfachen Einheiten gilt es, relativ gut schaffbare Ziele zu erfüllen. Ziel des Tutorial ist es, die verschiedenen Fähigkeiten der Einheiten in Ruhe kennenzulernen. Denn im späteren Spielverlauf wird einem nichts geschenkt. Es gilt das beinharte Stein/Schere/Papier-Prinzip, und wer versucht, anrückende Tanks mit leichten Infanteristen anzugreifen, der kann gar nicht soviel Truppen ins Feld werfen, wie aufgerieben werden. Mit zwei Panzerabwehrgeschützen hingegen ist man recht billig in der Lage, selbst größere Panzerverbände langfristig aufzuhalten.

Überhaupt spielt die geschickte Platzierung von verschiedenen Truppenverbänden an strategischen Brennpunkten die größte Rolle in R.U.S.E. Rush-Taktiken wie in anderen RTS-Titeln scheitern hier kläglich. Doch nicht nur am Boden finden die Scharmützel statt, auch in der Luft, und sogar vom Wasser aus. Im weiteren Spielverlauf verfügt der R.U.S.E.-General auch über  Kampfflieger und Bomber, die feindliches Gebiet ausspionieren oder Feinde bombardieren können. R.U.S.E. ist ein Titel für Denker und Planer. Hilfreich dabei sind die Spezialfähigkeiten der Einheiten, die sogenannten Listen. Mit Hilfe dieser Special Skills lassen sich beispielsweise  alle feindlichen Einheiten in einem Sektor sichtbar machen oder Euch den Funk abhören lassen. Denn der kluge Stratege baut vor.

Das Balancing des Spiels ist auch im Multiplayer gut gelungen, ein Fest für Online-Fans. Zu steuern ist R.U.S.E. auf der Konsole mit Pad erstaunlich gut, wenngleich Strategie-Hardcore Fans wohl niemals ein derartiges Spiel auf Konsole zocken würden. Aber die 360 schlägt sich hier sehr gut, der Titel wurde gut von Ubisoft auf die Technik der Konsole angepasst. Auch die Anwahl der Einheiten klappt im hitzigen Gefecht flott und eingängig. 

Fazit:

Für die einen ist es ein Sakrileg, für die anderen Komfort pur: Fakt ist, R.U.S.E. macht sich sowohl auf dem PC, wo Strategiespiele an sich hingehören, und auch auf der Xbox 360 sehr gut. Allerdings ist es kein Fun-RTS, wie anno dazumal Command and Conquer, sondern bietet die eine oder andere Kopfnuss für findige Strategen. Dabei bleibt der Spielverlauf stets fair, die Lernkurve ist allerdings ein steiler Gipfelanstieg. Aber für richtige Tüftler ist der Offlinemodus mit seinen erweiterten und schweren Zusatzgefechten ohnehin nur Übungsfeld für den Onlinemodus, wo es dann gilt sich in taktisch interessanten Gefechten mit anderen zu messen. Die Technik ist gut, skaliert auch gut auf der Konsole. Die Perspektive und Eigenheit der Bedienung ist ein echtes Innovationswunder, hier geht es nicht um schnöde Effekthascherei, sondern einzig und allein um den taktischen Vorteil. Was aber nicht bedeutet, dass R.U.S.E. nicht gut aussieht – insbesondere in der nahesten Zoomstufe wähnt man sich mitten in einer bedeutenden Schlacht.

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